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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Phytomedizin<br />

Effizienzsteigerung <strong>des</strong> Herbizideinsatzes durch gezielte Anpassung der<br />

Formulierung an die Oberflächenmikromorphologie ausgewählter<br />

Unkräuter<br />

T. Krämer, A. Ulbrich, M. Schmitz-Eiberger <strong>und</strong> G. Noga<br />

Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften <strong>und</strong> Ressourcenschutz -<br />

Gartenbauwissenschaft-, Auf dem Hügel 6, D-53121 Bonn, tkraemer@uni-bonn.de<br />

Im Präzisionspflanzenschutz ist neben einer teilschlagspezifischen Applikation auch eine<br />

Wirkstoffmengenreduktion pro Flächeneinheit anzustreben. Die Formulierungen der herbiziden<br />

Handelspräparate sind überwiegend für eine Anwendung gegenüber einer Vielzahl von<br />

Unkräutern konzipiert, wobei deren Wirkung auf einzelne Unkrautarten oft unzureichend ist.<br />

Durch den Zusatz von Tensiden, zielgerichtet an die physikochemischen Eigenschaften der<br />

unterschiedlichen Unkrautoberflächen angepasst, könnte das Wirkungspotential herbizider<br />

Wirkstoffe weiter optimiert <strong>und</strong> Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Entsprechende Applikationsgeräte,<br />

die eine zusätzliche Beimischung von bis zu 6 individuellen Tensiden zur<br />

Spritzlösung erlauben, werden über das DFG-Graduiertenkolleg GK722 bereitgestellt.<br />

Vorversuche haben gezeigt, dass bei Unkräutern mit verschiedenen Oberflächeneigenschaften<br />

(z.B. Setaria viridis schwer benetzbar <strong>und</strong> Viola arvensis leicht benetzbar) ausgeprägte Unterschiede<br />

im herbiziden Wirkungsgrad nach Applikation von Glyphosatspritzlösungen mit <strong>und</strong><br />

ohne Zusatz von ausgewählten Rapsölethoxylat-Tensiden (RSO) zu verzeichnen waren. Es<br />

wurden daher systematische Studien sowohl mit Glyphosat als auch mit dem herbiziden Wirkstoff<br />

Glufosinat-Ammonium unter Zusatz der RSO (0,1%-ig, 5 bis 60 Ethoxylateinheiten) durchgeführt,<br />

bei denen neben der biologischen Wirksamkeit im Vergleich zu den Handelspräparaten<br />

Ro<strong>und</strong>up Ultra Max ® <strong>und</strong> Basta ® auch die Tropfengeometrie der Spritzlösungen auf den Blattoberflächen<br />

ermittelt wurde. Die Untersuchungen erfolgten an 6 ausgewählten Unkräutern (Amaranthus<br />

retroflexus, Chenopodium album, Setaria viridis, Solanum nigrum, Stellaria media <strong>und</strong><br />

Viola arvensis) nach Anzucht der Pflanzen in einer Klimakammer (20±1°C, 70±5% rel. Luftfeuchte)<br />

unter standardisierten Bedingungen. Mikromorphologische Untersuchungen der Blattoberflächen<br />

wurden mittels Rasterelektronenmikroskopie durchgeführt.<br />

Es werden Pflanzenoberflächen-Wirkstoff-Tensid-Interaktionen am Beispiel der geprüften Unkräuter<br />

vorgestellt, die zugr<strong>und</strong>e liegenden Mechanismen der Wechselwirkungen diskutiert <strong>und</strong><br />

erste Konzepte für eine Umsetzung einer zielgerichteten Anpassung der Formulierung an bestimmte<br />

Oberflächencharakteristika präsentiert.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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