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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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140<br />

Technik<br />

Modellierung <strong>des</strong> Kondensations- <strong>und</strong> Verdunstungsverlaufes bei der<br />

Wiedererwärmung gekühlter Früchte<br />

M. Linke, K. Gottschalk, O. Schlüter <strong>und</strong> M. Geyer<br />

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. Max-Eyth-Allee 100, 14469 Potsdam<br />

mlinke@atb-potsdam.de<br />

Die Haltbarkeit von Obst <strong>und</strong> Gemüse kann durch eine Verringerung der Produkttemperatur<br />

wesentlich verlängert werden. Das Abkühlen erfordert meist eine Wiedererwärmung z.B.<br />

nach der Lagerung oder am Ende der Nacherntekette (im Einzelhandel), die bei Temperaturen<br />

unterhalb <strong>des</strong> Taupunkts zu einer Überlagerung von Kondensation <strong>und</strong> Verdunstung auf der<br />

Oberfläche <strong>des</strong> Erzeugnisses führt. Die Menge <strong>des</strong> Kondensats <strong>und</strong> die Verweilzeit auf der<br />

Produktoberfläche sind Funktionen der Oberflächentemperatur <strong>und</strong> der Klimabedingungen<br />

(Lufttemperatur, Feuchtigkeit, Luftströmung).<br />

Unter praktischen Bedingungen werden Erwärmung <strong>und</strong> Kondensation stark durch das benutzte<br />

Verpackungssystem beeinflusst. Die Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung zwischen dem Erzeugnis<br />

in der Verpackungseinheit <strong>und</strong> dem umgebenden Klima ist ein komplizierter Prozess,<br />

in dem ein Temperaturgleichgewicht häufig erst nach mehreren St<strong>und</strong>en erreicht wird. Die<br />

nasse Produktoberfläche <strong>und</strong> die zunehmende Temperatur bieten ideale Wachstumsbedingungen<br />

für unerwünschte Mikroorganismen <strong>und</strong> beeinflussen daher die Qualität <strong>und</strong> Haltbarkeit<br />

<strong>des</strong> Produktes.<br />

Die Zielsetzung der vorliegenden Untersuchung war es, Steuerungsmöglichkeiten zur Verringerung<br />

nachteiliger Kondensationsprozesse an den gekühlten Produktoberflächen zu ermitteln.<br />

Daher wurde zunächst am Beispiel einzelner Früchte ein mathematisches Modell entwickelt,<br />

um die Menge <strong>des</strong> kondensierten Wassers <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Verweilzeit auf der Produktoberfläche<br />

in Abhängigkeit von unterschiedlichen Klimazuständen zu bestimmen. Die Eingangsparameter<br />

<strong>des</strong> Modells sind Klimabedingungen <strong>und</strong> thermische Produktzustände.<br />

Um die Resultate der Modellierung zu validieren, wurden beispielhaft Pflaumen als Versuchsmaterial<br />

verwendet. Für einzelne Früchte wurden alle relevanten Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragungsparameter<br />

unter Laborbedingungen gemessen. Das Modell stellt die Temperaturverhältnisse<br />

<strong>und</strong> die Überlagerung von Kondensation <strong>und</strong> Verdunstung auf einer einzelnen<br />

Frucht in einer guten Genauigkeit dar, um Vorhersagen über die Intensität <strong>und</strong> die Dauer dieser<br />

Prozesse in entsprechenden Nacherntephasen in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Bisher vorliegende Ergebnisse <strong>und</strong> Anwendungsmöglichkeiten werden diskutiert.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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