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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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204<br />

Ökonomie<br />

Der Verbraucher als letztes Glied in der Frischhaltekette -<br />

Umfrageergebnisse zu Schnittblumenfrischhaltemitteln<br />

S. Klotz, D. Neumaier, K. Menrad <strong>und</strong> R. Röber<br />

Fachhochschule Weihenstephan, Forschungsanstalt für Gartenbau<br />

Am Staudengarten 14, 85350 Freising<br />

Effektivität <strong>und</strong> Vorteile von Blumenfrischhaltemitteln (BFH) für Schnittblumen sind in<br />

Fachkreisen unbestritten. Für Anbauer, Großhandel, Floristen <strong>und</strong> Endverkauf wird stets eine<br />

durchgehende Frischhaltekette gefordert. Doch wie geht es beim K<strong>und</strong>en weiter? Im Rahmen<br />

einer Privatk<strong>und</strong>enbefragung wurden <strong>des</strong>halb 250 zufällige Probanden in Blumenläden, Gartencentern<br />

<strong>und</strong> auf der Lan<strong>des</strong>gartenschau Burghausen (Bayern) zu verschiedenen Aspekten<br />

r<strong>und</strong> um die Schnittblumenfrischhaltung persönlich interviewt. Diese Primärerhebung, die<br />

nicht repräsentativ für alle Blumenkäufer in Bayern ist, erlaubt dennoch interessante Einblicke<br />

aus K<strong>und</strong>ensicht.<br />

Zwar ist das Blumenfachgeschäft nach wie vor der bevorzugte Einkaufsort für Schnittblumen,<br />

jedoch erhält gerade hier, wo der K<strong>und</strong>e die größte Kompetenz erwartet, nur ⅓ der Privatk<strong>und</strong>en<br />

BFH. Im branchenfremden Supermarkt hingegen bekommen ⅔ der Käufer automatisch<br />

BFH mit dem Straußkauf. Vom BFH erwarten knapp 60% der K<strong>und</strong>en eine Haltbarkeitsverlängerung<br />

der Schnittblumen <strong>und</strong> eine Reduzierung der Bakterien im Vasenwasser. Einen<br />

möglichen Einfluss auf Knospenöffnung oder Blütenfarbe sehen nur r<strong>und</strong> 20% der Befragten.<br />

Im Durchschnitt über alle Einkaufsquellen erhalten knapp 40% der K<strong>und</strong>en BFH beim Blumenkauf.<br />

Dabei ist Pulver die bekannteste Form. 80% der Befragten kennen keine Marken<br />

oder Hersteller. Beim Umgang mit den BFH lesen r<strong>und</strong> 70% die Gebrauchsanweisung aber<br />

nur 15% messen die angegebene Wassermenge exakt ab. Da Vasen - unabhängig vom Volumen<br />

- größtenteils zu ¾ bzw. bis knapp unter den Rand gefüllt werden <strong>und</strong> das Füllvolumen<br />

kleiner Vasen gerne über- <strong>und</strong> das großer Vasen vom Anwender deutlich unterschätzt wird,<br />

führt dies in vielen Fällen zwangsläufig zu Fehlern in der BFH-Dosierung, die die Wirksamkeit<br />

<strong>des</strong> Produktes beeinträchtigen. Außerdem sind die üblichen BFH-Verpackungsgrößen<br />

gerade für größere Sträuße meist nicht ausreichend. Bei Bedarf füllen 91% der Befragten Vasen<br />

mit Leitungswasser nach, jedoch verwenden dabei nur 6% erneut BFH.<br />

Wie die Umfrage zeigt, weisen nicht nur Verbraucher, sondern auch Floristen <strong>und</strong> Gärtner ein<br />

deutliches Informationsdefizit bezüglich Nutzen, Wirkung <strong>und</strong> Anwendung von BFH auf.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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