43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Zierpflanzenbau<br />
Hydraulische Leitfähigkeit <strong>und</strong> Wasserpotenzial von Schnittrosensorten<br />
unter Wasserstress<br />
W. Graf 1 , O. Schmid 3 , H. Grüneberg 1 , L. Hendriks 3 <strong>und</strong> S. Huyskens-Keil 2<br />
Humboldt-Universität zu Berlin, Fachgebiet Gärtnerische Produktionssysteme,<br />
1 Arbeitsgruppe Zierpflanzenbau, 2 Arbeitsgebiet Produktqualität/Qualitätssicherung<br />
Lentzeallee 75, 14195 Berlin,<br />
3<br />
Forschungsanstalt Geisenheim, Von-Lade-Strasse 1, 65366 Geisenheim<br />
gralu-berlin@web.de<br />
Bei Schnittrosen ist die Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Wasserhaushaltes der maßgebliche Faktor für<br />
die Haltbarkeit. Störungen der Wasserversorgung wirken sich besonders stark durch ein frühzeitiges<br />
Abknicken der Blütenstiele aus. Dieses so genannte „Bent-Neck-Risiko“ ist offensichtlich<br />
sortenspezifisch.<br />
Die vorliegenden Untersuchungen sind Teil eines größeren Projektes zu Identifizierung der<br />
Wasserstresstoleranz von Schnittrosensorten <strong>und</strong> der daran beteiligten Mechanismen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden die Veränderungen <strong>des</strong> Wasserpotentiales (Ψ) <strong>und</strong> der<br />
Hydraulischen Leitfähigkeit (KC) im Blütenstiel in De- <strong>und</strong> Rehydrierungsexperimenten an<br />
zwei Sorten mit bekannt unterschiedlicher Wasserstesstoleranz untersucht.<br />
In Langzeit-Dehydrierungsexperimenten sank das Ψ bei der Wasserstress intoleranten Sorte<br />
’Akito’ schneller <strong>und</strong> geringfügig stärker ab als bei der toleranten Sorte ’Milva’. Unterschiede<br />
bestanden auch in der Rehydrierungsfähigkeit. Unter den gewählten Versuchsbedingungen<br />
wies die Sorte ’Milva’ auch nach 36-stündigem Trockenstress noch eine nennenswerte Rehydrierung<br />
auf, während die Sorte ’Akito’ bereits nach 24 St<strong>und</strong>en nicht mehr regenerierte.<br />
Die unterschiedliche Wasserstresstoleranz der Sorten zeigte sich besonders deutlich in Untersuchungen<br />
mit mehreren kurzzeitigen De- <strong>und</strong> Rehydrierungszyklen. Während die Sorte<br />
’Milva’ auch nach mehreren Dehydrierungsphasen in der Lage war, das Ψ <strong>und</strong> die ursprüngliche<br />
KC wiederherzustellen, war die Regenerationsfähigkeit der Sorte ’Akito’ bereits nach<br />
wenigen Zyklen deutlich eingeschränkt.<br />
In Übereinstimmung mit den Parametern <strong>des</strong> Wasserhaushaltes wurde bei der Sorte ’Akito’<br />
eine deutlich stärkere Anfälligkeit für „Bent-Neck“ <strong>und</strong> eine starke Abhängigkeit der Haltbarkeit<br />
vom Trockenstress festgestellt.<br />
Hieraus ist zu schließen, dass das Studium von Wasserpotential <strong>und</strong> Hydraulischer Leitfähigkeit<br />
in De- <strong>und</strong> Rehydrierungsexperimenten wichtige Informationen zur Wasserstresstoleranz<br />
von Rosensorten liefern können.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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