43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Phytomedizin „Monitoring <strong>und</strong> Prognose“<br />
Strategie zur Bekämpfung der Gnomonia-Blattbräune an Süßkirschen<br />
K. Geipel <strong>und</strong> W. Kreckl<br />
Bayerische Lan<strong>des</strong>anstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz,<br />
Lange Point 10, 85354 Freising;<br />
karlheinz.geipel@lwg.bayern.de<br />
Die Gnomonia-Blattbräune, eine Krankheit an Süßkirschen, die schon einmal um die Jahrh<strong>und</strong>ertwende<br />
vom 19. zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert nahezu alle Kirschenanbaugebiete Deutschlands<br />
heimgesucht hatte [1], breitet sich seit Anfang der 90er Jahre im Gebiet Fränkische Schweiz<br />
in Bayern erneut aus [2] <strong>und</strong> bedroht das Kirschenanbaugebiet zusehends. Versuche diese<br />
Krankheit, die besonders durch das über Winter am Kirschbaum hängen gebliebene Laub auffällt,<br />
zu bekämpfen zeigten unterschiedliche Resultate. Diese Situation hat das Bayerische<br />
Staatsministerium für Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten dazu veranlasst, ein Projekt in Auftrag zu<br />
geben, in dem eine wirksame Bekämpfungsstrategie gef<strong>und</strong>en werden sollte.<br />
Zunächst wurden in Laborversuchen die Infektionsbedingungen dieser Krankheit weiter untersucht.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage der gewonnenen Erkenntnisse <strong>und</strong> mit Hilfe neuer, wirksamer<br />
Fungizide konnte dann eine Bekämpfungsstrategie entwickelt <strong>und</strong> diese im Freiland getestet<br />
werden.<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Strategie war die Erkenntnis, dass die größte Gefahr einer Infektion dann<br />
besteht, wenn sich die Knospen öffnen <strong>und</strong> die jungen zarten Blätter der Bukettknospen austreiben.<br />
Auch die Früchte der Süßkirsche sind zu Beginn ihrer Entwicklung direkt nach der<br />
Blüte besonders stark infektionsgefährdet. Treffen diese empfindlichen Entwicklungsstadien<br />
mit einem hohen Befallsdruck in Form eines starken Sporenflugs <strong>und</strong> der für die Auskeimung<br />
notwendigen Blattnässe zusammen, dann ist mit einem starken Befall durch diese Krankheit<br />
zu rechnen. Die Freilandversuche mit den Fungiziden Flint (zzt. nur anwendungsfähig nach<br />
§ 18b Pflanzenschutzgesetz <strong>und</strong> nur mit einer Anwendung bis Blühbeginn) <strong>und</strong> Signum (zzt.<br />
keine Zulassung in Deutschland) zeigten, dass bereits 2 – 3 Behandlungen während <strong>des</strong> gefährdeten<br />
Zeitraums den Kirschbaum wirksam vor der Gnomoina-Blattbräune schützen.<br />
[1] Hecht, D. (2002): Untersuchungen zur Biologie <strong>und</strong> Epidemiologie der Blattbräune an Süßkirschen;<br />
Dissertation TU-München/Lehrstuhl für Phytopathologie<br />
[2] Zinkernagel, V., Hasyn, S. (1998): Blattbräune der Süßkirsche; Fachzeitschrift Obstbau, 1/98, S.<br />
21-24<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006