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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Technik<br />

Ozontes Wasser zur Qualitätssicherung bei Waschmöhren<br />

K. Hassenberg, M. Geyer, P. Popelar, A. Fröhling, O. Schlüter, W. B. Herppich <strong>und</strong> C. Idler<br />

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V., Max-Eyth-Allee 100, 14469 Potsdam<br />

khassenberg@atb-potsdam.de<br />

Möhren werden vor dem Abpacken gewaschen, um anhaftenden Schmutz zu entfernen <strong>und</strong><br />

die Möhren für den Verbraucher ansprechend aufzubereiten. Dabei besteht aber die Gefahr,<br />

dass ges<strong>und</strong>e Möhren durch kranke, mit pythopathogenen Mikroorganismen belastete, infiziert<br />

werden. Speziell in Jahren mit hohem Infektionsdruck kann dies zu großen Produktverlusten<br />

führen. Neben Ultraschall, UV-Bestrahlung, Hochdruck, elektrolysiertem Wasser <strong>und</strong><br />

Hitzebehandlung wurde auch der Einsatz von Chlor <strong>und</strong> Ozon untersucht. Die bakterizide <strong>und</strong><br />

fungizide Wirkung von Ozon ist seit langem bekannt <strong>und</strong> wird beispielsweise in der Wasseraufbereitung<br />

genutzt, mit dem Vorteil, dass keine gefährlichen Rückstände entstehen, die aufbereitet<br />

<strong>und</strong> entsorgt werden müssen. Eine Ozonbehandlung kann daher auch in bestehende<br />

Waschprozesse integriert werden. Andererseits ist Ozon ein sehr starkes Oxidationsmittel; so<br />

dass vor der Anwendung eine Produkt schonende Verfahrensauslegung sichergestellt werden<br />

muss.<br />

Ziel der Untersuchungen war es, die keimreduzierende Wirkung von ozontem Waschwasser<br />

am Beispiel von Pectobacterium carotovora, dem Verursacher der Knollennassfäule, in Reinkultur<br />

<strong>und</strong> an Waschmöhren zu untersuchen. Weiterhin sollte überprüft werden, dass die relevanten<br />

Ozonkonzentrationen die behandelten Produkte nicht schädigen. Dazu wurden Atmung,<br />

Oberflächenleitfähigkeit <strong>und</strong> Vitamin C Gehalt von Möhren untersucht, die i) unbehandelt,<br />

ii) in Wasser gewaschen bzw. iii) mit ozontem Wasser (c(O3) = 1, 2, 3 ppm) gewaschen<br />

<strong>und</strong> bei 20°C bzw. bei 10°C für 10 Tage gelagert wurden.<br />

Die Ozon-Behandlung von Bakteriensuspensionen für 10, 20 <strong>und</strong> 30 s zeigte eine deutliche<br />

Keimreduktion <strong>und</strong> somit die Empfindlichkeit von P. carotovora gegen Ozon. Bereits eine<br />

Kontaktzeit von 10 s bei einer Ozonkonzentration von 4 ppm reduzierte die Anfangskeimzahl<br />

von 1,3·10 5 KbE/ml auf < 10 2 KbE/ml. Der Behandlungserfolg bei inokulierten Möhren verringerte<br />

sich auch bei längerer Behandlungszeit auf 1 bis 2 log-Einheiten. Bis zu einer Ozonkonzentration<br />

von 4 ppm blieben Transpiration, Oberflächenleitfähigkeit, Atmungsaktivität<br />

<strong>und</strong> Vitamin C Gehalt der Möhren unbeeinflusst. Anhand der untersuchten Qualitätsindikatoren<br />

konnte somit auch die nachhaltig Produkt schonende Anwendung einer Ozonbehandlung<br />

nachgewiesen werden.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />

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