Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
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Debatte<br />
Nein sagen können. So sind wir weiterhin alle an wichtigen Entscheidungen<br />
beteiligt und sind trotzdem schnell.<br />
Uns, der Generation Y, sagt man nach, wir könnten schlecht mit Hierarchien<br />
umgehen. Wir finden: Nachwuchskräfte, die es ihr Leben lang gewohnt waren<br />
mitzudenken, kann man auch als Vorteil für den Arbeitsmarkt sehen. Zudem<br />
macht die Digitalisierung Beteiligung in vielen Lebensbereichen erlebbar. Wir<br />
beraten unsere Auftraggeber u. a. darin, sich im digitalen Zeitalter gut zu positionieren.<br />
Dabei raten wir ihnen dringend davon ab, unser Modell einfach auf<br />
gewachsene Strukturen zu übertragen. Im Gegenteil, wenn Chefs sich selbst<br />
abschaffen, werden wir eher skeptisch. Stattdessen überlegen wir gemeinsam,<br />
welche Ziele ein Unternehmen hat und welche Strukturen heute hilfreich sind,<br />
um diese zu erreichen.<br />
Unabhängig von den Bedürfnissen und Werten, die sich je nach Branche,<br />
Größe und Umfeld einer Firma oder einzelner Abteilungen unterscheiden,<br />
ist echte Beteiligung für uns immer dreistufig: Mitarbeitende können erstens<br />
Entscheidungen treffen, die ihre tägliche Arbeit unmittelbar beeinflussen. Sie<br />
sind zweitens an Entscheidungen beteiligt, die das Unternehmen als Ganzes<br />
betreffen. Governance, die Entscheidung darüber, wie überhaupt Entscheidungen<br />
getroffen werden, ist die dritte Stufe. Im Kern geht es um Befähigung<br />
und Vertrauen. Was nach Bullerbü klingt, ist harte Arbeit: Wer Vertrauen<br />
bekommt, muss Verantwortung übernehmen. Auch gemeinschaftlich muss<br />
man harte Entscheidungen treffen. Der Wandel der Arbeitswelt ist kein Selbstläufer,<br />
aber es lohnt sich trotzdem, selbst schon mal loszulaufen und anzufangen.<br />
Mit etwas gutem Willen und viel gutem Kaffee kann er gelingen.<br />
ARBEITEN 4.0 WERKHEFT 02 SEITE 103