Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
BMAS_Werkheft-2
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Debatte<br />
von Arbeitnehmern und betriebsinterne Erfordernisse von Unternehmen<br />
anzupassen. Im Rahmen flexiblerer Arbeitszeitmodelle können Langzeitarbeitskonten<br />
besser genutzt werden, um unterschiedlichen Lebensphasen<br />
gerecht zu werden.<br />
mehr als 270.000 Unternehmen<br />
mit rund neun Millionen<br />
Beschäftigten. Der BVMW<br />
will die wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen für kleine<br />
und mittlere Unternehmen<br />
in Deutschland verbessern.<br />
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist in der Bosch-Gruppe<br />
elementarer Baustein der Personalpolitik. Bereits heute wird dem mit<br />
vielfältigen, flexiblen Beschäftigungsmodellen Rechnung getragen.<br />
Diese Modelle basieren auf den bestehenden gesetzlichen Bedingungen und<br />
geben den Beschäftigten die Freiheit, die Arbeit mehr an die individuellen<br />
Bedürfnisse und die jeweilige Lebensphase anzupassen. Die Kontrolle des<br />
Arbeitgebers beschränkt sich auf die Erfüllung der Arbeitsaufgaben und die<br />
Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben.<br />
Die Beschäftigungsmodelle sind nicht auf die gesetzlichen Formen wie<br />
Teilzeit, Elternzeit und Pflegezeit beschränkt, sondern wurden um innovative<br />
Flexibilitätsmodelle erweitert. Schon heute bietet »mobiles Arbeiten« –<br />
durch eine entsprechende Konzernbetriebsvereinbarung – Bosch-Mitarbeitern<br />
die individuelle Möglichkeit, ihrer Tätigkeit unabhängig vom betrieblichen<br />
Arbeitsplatz an einem anderen Ort nachzugehen (z. B. im Homeoffice,<br />
im Flugzeug, im Zug, im Café). Langzeitkonten ermöglichen verschiedenen<br />
Mitarbeitergruppen, Auszeiten nach Bedarf der jeweiligen Lebensphase zu<br />
nehmen. Gleiches gilt für die neben den Langzeitkonten angebotenen Sabbaticals.<br />
Job-Sharing und Top-Sharing stehen für flexible und selbstbestimmte<br />
Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit. Ebenso läuft in einem Fertigungsbereich<br />
ein Projekt zur Realisierung einer durch die Beschäftigten selbst gesteuerten<br />
Schichtplanung (sog. Schicht-Doodle). Aus diesen Erfahrungen leiten wir für<br />
die Gestaltung der Industrie 4.0 folgende Schlussfolgerungen ab:<br />
ROBERT<br />
BOSCH GMBH<br />
Die Bosch-Gruppe ist ein<br />
international führendes<br />
Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
mit<br />
weltweit rund 375.000 Mitarbeitern<br />
(Stand: 31.12.2015).<br />
Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr<br />
2014 einen Umsatz<br />
von 70 Milliarden Euro.<br />
Die Aktivitäten gliedern sich<br />
in die vier Unternehmensbereiche<br />
Mobility Solutions,<br />
Industrial Technology,<br />
Consumer Goods sowie<br />
Energy and Building Technology.<br />
• Flexible Beschäftigungsformen führen nur dann zum Erfolg, wenn die<br />
unternehmerische Tätigkeit und die Bedürfnisse der Beschäftigten den<br />
gleichen Stellenwert haben.<br />
• Die individuelle Anpassung der Bedürfnisse und Lebensphasen an die<br />
berufliche Tätigkeit erfordert eine gesteigerte Planungs- und Organisationskompetenz<br />
aufseiten der Beschäftigten. Durch Freiheiten bei der Wahl<br />
des Arbeitsortes und der Lage der Arbeitszeit wird der Beschäftigte tiefer<br />
in das unternehmerische Handeln eingebunden und seine Eigenverantwortung<br />
steigt.<br />
• Starre gesetzliche Vorgaben erschweren die von den Beschäftigten<br />
gewünschte Flexibilisierung. Die Anpassung der Beschäftigungsmodelle<br />
an die individuellen Bedürfnisse der Beschäftigten erfordert Spielraum<br />
für die Konkretisierung durch die Sozialpartner und darf nicht durch<br />
unflexible gesetzliche Rahmenbedingungen beschränkt werden.<br />
ARBEITEN 4.0 WERKHEFT 02 SEITE 111