Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
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Analysen<br />
ENTWICKLUNG DER ZAHL DER SOLO-SELBSTSTÄNDIGEN, DER SELBSTSTÄNDIGEN MIT<br />
BESCHÄFTIGTEN UND ANTEIL DER SELBSTSTÄNDIGEN AN ALLEN ERWERBSTÄTIGEN (1991 – 2014)<br />
Anzahl in 1000<br />
3000<br />
30<br />
2500<br />
2456<br />
2344<br />
25<br />
2000<br />
1861 1848<br />
20<br />
1666<br />
1500 1376<br />
15<br />
11,0<br />
10,5<br />
1000<br />
9,4<br />
10<br />
500<br />
5<br />
0<br />
0<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
Solo-Selbstständige Selbstständige mit Beschäftigten Anteil der Selbstständigen an allen Erwerbstätigen<br />
Anteil der Selbstständigen an allen Erwerbstätigen (Selbstständigenquote) in Prozent<br />
Darstellung nach Brenke/Beznoska 2016: S. 18.<br />
gung oder Arbeitslosigkeit in Solo-Selbstständigkeit<br />
(Brenke/Beznoska 2016: S. 16, 18).<br />
Ob es sich bei dieser beschriebenen Entwicklung<br />
der Solo-Selbstständigkeit bereits um eine<br />
nachhaltige Trendumkehr handelt, ist derzeit<br />
kaum einschätzbar. Die zunehmende Digitalisierung<br />
im Dienstleistungsbereich lässt jedoch<br />
nach wie vor eher eine Bedeutungszunahme der<br />
Solo-Selbstständigkeit erwarten (Schulze Buschoff<br />
2016: S. 2).<br />
2 CROWDWORKING<br />
Beim Crowdworking handelt es sich verkürzt<br />
um Modelle der Organisation von Arbeit,<br />
bei denen ein Unternehmen als Auftraggeber<br />
konkrete Arbeitsaufgaben über eine IT-Plattform<br />
zur Erledigung (für Externe) ausschreibt. Da die<br />
Crowdworkerin oder der Crowdworker frei darüber<br />
entscheidet, ob sie oder er eine Leistung<br />
erbringen möchte, wird es sich im Regelfall um<br />
eine selbstständige Tätigkeit handeln. Speziell in<br />
Bezug auf Crowdworking geben klassische Indikatoren<br />
wie Nebentätigkeiten und Solo-Selbstständigkeit<br />
aus repräsentativen Umfragen bisher<br />
keine Hinweise auf eine Zunahme selbstständiger<br />
Tätigkeiten in der sogenannten Gig-Ökonomie in<br />
Deutschland. Bezogen auf amtliche Statistiken<br />
ist Crowdworking daher momentan eher ein<br />
Phantom. Erkenntnisse ergeben sich allenfalls<br />
aus Sekundärdaten. Die IG-Metall, die das Internetportal<br />
faircrowdwork.org betreibt, schätzt die<br />
Zahl der Crowdworkerinnen und Crowdworker<br />
in Deutschland mittlerweile auf gut eine Million<br />
(Jansen 2016). Im internationalen Kontext bieten<br />
allein auf der Onlineplattform Upwork in den USA<br />
– laut Selbstauskunft auf der Homepage am 27. Juli<br />
2016 – über 12 Millionen Menschen ihre Arbeitskraft<br />
an. Offen bleibt, ob die mangelnde Erfassung<br />
von Crowdworking auf Messprobleme zurückzuführen<br />
ist: Crowdworking wird entweder als<br />
Nebenjob ausgeübt, der von den Befragten nicht<br />
als solcher deklariert wird und damit in klassischen<br />
Befragungen nicht erfasst ist. Andererseits<br />
werden Crowdworkingplattformen gegebenenfalls<br />
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