Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
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Debatte<br />
• Eine Erweiterung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ist in den Bereichen<br />
notwendig, in denen es gemeinsamen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen<br />
gebieten. Deshalb sollten die durch die Arbeitszeitrichtlinie<br />
2003/88/EG eingeräumten Freiräume in der nationalen Gesetzgebung<br />
genutzt werden:<br />
• Das ArbZG sollte entsprechend der Arbeitszeitrichtlinie 2003/88/EG eine<br />
wöchentliche statt eine tägliche Höchstarbeitszeit festlegen (keine Erhöhung<br />
des zu leistenden, wöchentlichen Arbeitszeitvolumens).<br />
• Kurzfristige Unterbrechungen der Ruhezeit sollten für die Einhaltung von<br />
Ruhezeiten unerheblich sein.<br />
• Im ArbZG sollten allgemeine Öffnungsklauseln für kollektive Regelungen<br />
aufgenommen werden, die Abweichungen von den gesetzlichen Höchstarbeits-<br />
und Mindestruhezeiten für die Fälle gestatten, in denen die Lage<br />
der Arbeitszeit durch den Arbeitnehmer bestimmt wird. Derzeit sind die<br />
Öffnungsklauseln auf Möglichkeiten begrenzt, die sich auf die »Art der<br />
Arbeit« beziehen und nicht auf die Wünsche des Arbeitnehmers.<br />
DIE<br />
FÜHRUNGS-<br />
KRÄFTE E. V.<br />
Der Verband Die Führungskräfte<br />
e. V. fungiert als<br />
Berufsverband für Fach- und<br />
Führungskräfte. Er vertritt<br />
in seinem Netzwerk rund<br />
25.000 Mitglieder auf politischer<br />
und wirtschaftlicher<br />
Ebene und bietet umfangreiche<br />
karriereunterstützende<br />
Maßnahmen an. Neben<br />
Seminaren und juristischen<br />
Services gehört vor allem die<br />
ausgeprägte, bundesweite<br />
Netzwerktätigkeit zu den<br />
Leistungen des DFK. Der<br />
Verband gibt die Zeitschrift<br />
»Perspektiven für Führungskräfte«<br />
heraus.<br />
Flexibles und mobiles Arbeiten wird zukünftig viel stärker nachgefragt<br />
werden. Dies gilt auch und gerade für Führungskräfte. In<br />
Deutschland verbindet man Führung und Leitung oft noch mit Präsenz(-pflicht)<br />
im Unternehmen. Der/die Vorgesetzte hat durch die Anwesenheit<br />
zu delegieren und auch zu kontrollieren. Doch dieses Klischee der Führungskraft<br />
ist längst durch die Realität überholt.<br />
Bereits heute sind Führungskräfte für ihre Mitarbeiter infolge vieler Auswärtstermine,<br />
Meetings, Kundenbesuche etc. kaum mehr physisch anwesend.<br />
Umgekehrt gilt dies auch für die Mitarbeiter, deren fachliche und disziplinarische<br />
Vorgesetzte nicht nur in Deutschland, selbst oft an unterschiedlichen<br />
Orten ihren Dienstsitz haben, sondern immer häufiger auch in ausländischen<br />
Niederlassungen des deutschen Unternehmens oder bei einer ausländischen<br />
Muttergesellschaft arbeiten.<br />
Eine erfolgreiche und gute Führung ist dennoch sehr gut möglich. Oft<br />
scheinen Ressentiments in den Unternehmen und bei den Mitarbeitern zu<br />
bestehen, viele trauen ihren Mitarbeitern ein eigenständiges und strukturiertes<br />
Arbeiten außerhalb betriebsüblicher Arbeitszeiten nicht zu. Hier besteht<br />
häufig die Sorge, dass die Mitarbeiter z. B. im Homeoffice leichter abgelenkt<br />
werden. Aber: Die bloße Anwesenheit im Büro garantiert gleichfalls nicht,<br />
dass wirklich effektiv gearbeitet wird. Viele Arbeitskräfte, die teilweise im<br />
Homeoffice arbeiten, berichten uns, dass sie hierdurch viel effizienter arbeiten<br />
können als im Büro und unter einem vorgegebenen Arbeitszeitrahmen.<br />
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