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Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen

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Praxis<br />

»MEINE FREIZEIT IST MIR<br />

WICHTIG. FRÜHER WAR DAS<br />

ANDERS.«<br />

Daniel Hübenthal arbeitet in der Personalabteilung einer großen<br />

Bundesbehörde. Er beginnt seinen Arbeitstag um 6 Uhr und hat gegen<br />

15 Uhr frei. Für den Weg zur Arbeit braucht er etwa eine Stunde mit den<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Stephan Gellrich ist bei einem Verein, der sich mit den Themen HIV<br />

und Aids beschäftigt. Seine Kernarbeitszeit liegt zwischen 10 und 16 Uhr.<br />

Er braucht keine fünf Minuten für den Weg zur Arbeit. Beide arbeiten in<br />

Vollzeit und kümmern sich um ihren Hund Anton.<br />

Daniel Arbeit ist für mich das Mittel zum Zweck.<br />

Man muss ja irgendwie Geld verdienen. Bisher hat<br />

es aber auch immer Spaß gemacht.<br />

Stephan Bei mir ist es ein bisschen anders. Ich bin<br />

Quereinsteiger. Früher habe ich mich aus persönlichen<br />

Gründen relativ viel ehrenamtlich für die<br />

Themen HIV und Aids eingesetzt. Für mich ist das<br />

mehr als nur eine Arbeitsstelle. Das ist Fluch und<br />

Segen zugleich. Auf der einen Seite ist es ein Fluch,<br />

weil man manche Sachen dann doch mit nach<br />

Hause nimmt, die man vielleicht besser im Büro<br />

lassen würde. Auf der anderen Seite ist es natürlich<br />

so, dass man für bestimmte Dinge ein bisschen<br />

mehr Leidenschaft entwickeln kann als wenn es<br />

»nur« darum geht, einen Job zu machen.<br />

Daniel Wir haben eine automatisierte Zeiterfassung,<br />

sprich mit Stechuhr, wie man früher sagte.<br />

Plus- und Minusstunden mache ich aber auf jeden<br />

Fall. Im Sommer sind es eher Minusstunden, weil<br />

man da doch mal früher geht. Im Winter ist es eh<br />

dunkel, dann bleibt man auch mal länger im Büro<br />

sitzen. Man kann sich bei uns in einem Radius<br />

von plus oder minus 20 Stunden im Monat frei<br />

bewegen. Außer wenn es darüber geht, dann gibt<br />

es einen kleinen Wink vom Vorgesetzten, dass<br />

man das Stundenkonto in den Griff kriegen sollte.<br />

Ansonsten gibt es auch Möglichkeiten, Stunden<br />

auf Langzeitarbeitskonten zu übertragen für einen<br />

vorzeitigen Ruhestand oder ein Sabbatjahr zum<br />

Beispiel.<br />

Stephan Wir können unsere Arbeitszeit relativ<br />

selbstbestimmt einteilen, da genießen wir das<br />

Vertrauen unseres Arbeitgebers. Das finde ich<br />

sehr schön. Da ich ab und zu mal am Wochenende<br />

arbeite, habe ich eine Art Zeitkonto, mit dem ich<br />

ein bisschen spielen kann und was meistens ganz<br />

gut funktioniert. Ich finde so einen Mischmasch<br />

zwischen fester Arbeitszeit in der Woche und<br />

Wochenendterminen auch ganz interessant und<br />

abwechslungsreich. Letztes Jahr hatte ich allerdings<br />

18 Wochenendtermine. Das war mir dann<br />

schon etwas zu viel und es gab auch mal kleinere<br />

Schwierigkeiten, wenn man etwas machen wollte,<br />

zum Beispiel einen Freund in Berlin oder eine<br />

Freundin in München zu besuchen.<br />

Daniel Genau, der Klassiker. Ich habe das Wochenende<br />

eigentlich immer frei. Es reicht auch, wenn<br />

einer in der Familie sich da betätigt. Außerdem<br />

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