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Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen

BMAS_Werkheft-2

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Analysen<br />

arbeitswissenschaftlichen und -psychologischen<br />

Gestaltungsprinzipien in betrieblich realisierbare,<br />

tätigkeitsspezifische Lösungen übersetzt<br />

werden. Um eine solche komplexe Gestaltungsaufgabe<br />

handhabbar zu machen, könnte es sinnvoll<br />

sein, Tätigkeitstypologien zu entwickeln, die<br />

den dominierenden Charakter der Aufgabe bzw.<br />

die jeweils gegebene, typische Belastungskonstellation<br />

beschreiben. Dies dürfte auch die operativen<br />

Führungskräfte unterstützen, denen bei der<br />

Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeit eine zentrale<br />

Rolle zufällt: Über sie erfolgt die Klärung von<br />

Aufgaben und die Bereitstellung von Ressourcen,<br />

und sie verfügen über Möglichkeiten, um im Sinne<br />

einer differenziellen und dynamischen Arbeitsgestaltung<br />

Aufgaben, Ausführungsbedingungen<br />

oder Arbeitszeitarrangements personenbezogen<br />

zu optimieren. Wie die Reviewergebnisse belegen,<br />

hat ein solcher an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wie an den Aufgaben orientierter Führungsstil<br />

positive Auswirkungen auf die Gesundheit<br />

der Beschäftigten.<br />

Eine Integration der psychischen Belastung in<br />

den Arbeitsschutz wird nur dann gelingen, wenn<br />

die maßgeblichen Akteure gemeinsam die Möglichkeiten<br />

der Arbeitsgestaltung bei psychischer<br />

Belastung im Rahmen des Arbeitsschutzes fortentwickeln,<br />

wobei zahlreiche Initiativen bereits<br />

erfolgreich gestartet wurden. Die Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin will zu<br />

diesem Prozess beitragen und in der Phase 3 des<br />

Projekts »Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt«<br />

eine entsprechende Diskussion mit der<br />

Praxis führen. Der zum Projektende 2016 vorzulegende<br />

Abschlussbericht wird den Stand des Wissens<br />

sowie den notwendigen Forschungsbedarf<br />

beschreiben und Hinweise für die Weiterentwicklung<br />

des Arbeitsschutzes geben.<br />

LITERATUR<br />

Arksey, H./O’Malley, L. (2005): Scoping Studies: Towards<br />

a Methodological Framework. International Journal of<br />

Social Research Methodology, 8, S. 19-32.<br />

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behavioral sciences, 2. Aufl., Hillsdale, NJ.<br />

Demerouti, E./Bakker, A.B./Fried, Y. (2012): Work orientations<br />

in the job demands-resources model. Journal of<br />

Managerial Psychology, 27 (6), S. 557–575.<br />

Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) (1999): Selbstverständnis<br />

der GfA, Dortmund.<br />

Kagermann, H./Wahlster, W./Helbig, J. (2013): Deutschlands<br />

Zukunft als Produktionsstandort sichern – Umsetzungsempfehlungen<br />

für das Zukunftsprojekt Industrie<br />

4.0. Abschlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0,<br />

Frankfurt/M.<br />

Mattioli, S./Zanardi, F./Baldasseroni, A./Schaafsma, F./<br />

Cooke, R.M.T./Mancini, G./Fierro, M./ Santangelo, C./<br />

Farioli, A./Fucksia, S./Curti, S./Violante, F.S./Verbeek, J.<br />

(2010): Search strings for the study of putative occupational<br />

determinants of disease. Occupational and Environmental<br />

Medicine, 67, S. 436–443.<br />

Rothe, Isabel/Morschhäuser, Martina (2014): Psychische<br />

Belastungen im Wandel der Arbeit, in: Klein-Heßling,<br />

Johannes/Krause, Dominique (Hrsg.), Psychische Gesundheit<br />

in der Arbeitswelt, Heidelberg, S. 77–89.<br />

World Health Organization (WHO) (1946): Verfassung der<br />

Weltgesundheitsorganisation. https://www.admin.ch/opc/<br />

de/classified-compilation/19460131/201405080000/<br />

0.810.1.pdf<br />

ARBEITEN 4.0 WERKHEFT 02 SEITE 97

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