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Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen

BMAS_Werkheft-2

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Analysen<br />

Beschäftigte, die bereits im Homeoffice arbeiten:<br />

Wie häufig kommt es vor, dass Sie in Ihrer Freizeit dienstlich<br />

angerufen werden oder dienstliche E-Mails beantworten?<br />

Wie hoch ist der Anteil der Beschäftigten, die vom Homeoffice<br />

Gebrauch machen können? (Berechtigte Beschäftigte,<br />

nicht tatsächliche Nutzerinnen und Nutzer)<br />

2013<br />

2015<br />

Nie<br />

40 % 35 %<br />

Führungskräfte<br />

Beschäftigte<br />

Einige Male im Jahr<br />

26 % 25 %<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe<br />

41 %<br />

15 %<br />

Einige Male im Monat<br />

Einige Male pro Woche<br />

Jeden Tag<br />

17 % 20 %<br />

12 % 15 %<br />

5 % 5 %<br />

Dienstleistungen<br />

Betriebe<br />

< 500 Beschäftigte<br />

64 %<br />

56 %<br />

20 %<br />

18 %<br />

Betriebe<br />

≥ 500 Beschäftigte<br />

40 % 23 %<br />

Deutschland an einer kurzfristig angesetzten Telefonkonferenz<br />

mit Projektpartnern aus den USA<br />

teilnehmen soll.<br />

Grenzen der Erreichbarkeit: Eine potenziell<br />

permanente Erreichbarkeit von Beschäftigten<br />

kann von den Beschäftigten als Belastung empfunden<br />

werden, Schwierigkeiten bei der Abgrenzung<br />

von Arbeit und Freizeit mit sich bringen und<br />

gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, die die<br />

Arbeits-, Motivations- und Innovationsfähigkeit<br />

beeinträchtigen. Die Erreichbarkeit außerhalb der<br />

Arbeitszeit für dienstliche Anliegen hat sich in<br />

den vergangenen Jahren erhöht. Zwei Drittel aller<br />

Angestellten sind zumindest gelegentlich zu Hause<br />

erreichbar (BMAS 2015b, S. 11). Bei den Arbeiterinnen<br />

und Arbeitern sind es 41 Prozent.<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

Die Arbeitsgruppe hat nicht nur Erfolgsfaktoren<br />

und Herausforderungen analysiert, sondern<br />

auch Empfehlungen für orts- und zeitflexibles<br />

Arbeiten entwickelt und diskutiert. Dabei wurde<br />

das Ziel nicht darin gesehen, flexibles Arbeiten zum<br />

Leitbild für alle Beschäftigten zu machen, sondern<br />

zu ausgewogenen Lösungen zu kommen. So waren<br />

die Beteiligten beispielsweise der Auffassung, dass<br />

mobiles Arbeiten in der Regel mit einer regelmäßigen<br />

Anwesenheit der Beschäftigten im Betrieb<br />

und gemeinsamen Teamzeiten einhergehen sollte.<br />

Von Ausnahmen abgesehen, können dies im Falle<br />

des mobilen Arbeitens vor allem alternierende<br />

Modelle leisten, die auch eine ausreichende Präsenz<br />

im Betrieb sicherstellen.<br />

Dabei bestand Einigkeit darin, dass die<br />

Lebenssituationen der Beschäftigten und die<br />

Bedarfe von Betrieben vielfältig sind und es deshalb<br />

differenzierter Antworten bedarf. Dafür sind<br />

betriebliche und tarifliche Lösungen, die auf<br />

Besonderheiten der Betriebe und einer Branche<br />

eingehen können, das geeignete Instrument.<br />

Gesetzliche Regelungen braucht es dort, wo gleiche<br />

Mindeststandards für alle Beschäftigten gelten<br />

sollen. Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge<br />

können darauf aufbauen.<br />

Aus der Sicht der Arbeitgeber sollten Homeoffice-Möglichkeiten<br />

möglichst nach dem Prinzip<br />

der doppelten Freiwilligkeit ausgeweitet werden.<br />

Weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmer dürften dazu gezwungen werden.<br />

Aus Sicht der Gewerkschaften bedarf es einer<br />

Stärkung der Ansprüche der Beschäftigten auf<br />

betrieblicher, tariflicher oder gesetzlicher Ebene,<br />

um mehr Zeit- und Ortssouveränität und geringere<br />

Belastungen für Beschäftigte durchzusetzen.<br />

ARBEITEN 4.0 WERKHEFT 02 SEITE 91

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