Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
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…<br />
Analysen<br />
Beschäftigte, die noch nicht im Homeoffice arbeiten: Warum würden Sie gerne von zu Hause arbeiten?<br />
Vereinbarkeit Beruf<br />
und Familie<br />
74 %<br />
Fahrzeit sparen<br />
64 %<br />
Vereinbarkeit<br />
mit Freizeit<br />
63 %<br />
Mehr arbeiten können*<br />
* Wörtlich: »Weil ich damit meine effektive<br />
Arbeitszeit erhöhen kann.«<br />
…<br />
49 %<br />
Haut:<br />
C 7<br />
M 3<br />
Y 5<br />
K 8<br />
Besser arbeiten können<br />
36 %<br />
Haut:<br />
C 7<br />
M 3<br />
Y 5<br />
K 8<br />
lich und wird auch »gelebt«. Folgende Herausforderungen<br />
wurden dabei in der Arbeitsgruppe<br />
intensiv diskutiert:<br />
…<br />
Realisierung von Wünschen, im Homeoffice<br />
zu arbeiten: In Deutschland herrscht eine relativ<br />
starke Anwesenheitskultur. Lediglich ein Drittel<br />
der Betriebe mit 50 oder mehr Beschäftigten<br />
bietet ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit,<br />
von zu Hause zu arbeiten. Dieses Angebot richtet<br />
sich insbesondere an Führungskräfte und ist<br />
weniger Arbeitsform für den Alltag als vielmehr<br />
ein Instrument, um auf besondere Situationen zu<br />
reagieren. Doch ist der Wunsch der Beschäftigten,<br />
im Homeoffice zu arbeiten, deutlich größer als<br />
das aktuelle Angebot: Über ein Drittel der Angestellten,<br />
die bislang nicht im Homeoffice arbeiten<br />
(39 Prozent), würden dies gerne regelmäßig<br />
oder gelegentlich tun (BMAS 2015b, S. 17). Bei der<br />
Homeoffice-Nutzung liegt Deutschland unter dem<br />
EU-Durchschnitt (Brenke 2016).<br />
Grenzen der Möglichkeiten, zeit- und ortssouverän<br />
zu arbeiten: Andererseits ist zu berücksichtigen,<br />
dass flexibles Arbeiten, zum Beispiel<br />
im Homeoffice, nur für einen Teil der Tätigkeiten<br />
(vor allem Bürotätigkeiten) in Betracht kommt. So<br />
gibt es auch typische Tätigkeiten, bei denen nicht<br />
absehbar ist, wie die Zeit- und Ortsbindung der<br />
Beschäftigten außer Kraft gesetzt werden könnte,<br />
wie zum Beispiel Servierdienste im Hotel- und<br />
Gastgewerbe, Verkaufstätigkeiten im stationären<br />
Einzelhandel, Pflegetätigkeiten am Menschen,<br />
Beförderungsdienstleistungen oder auch Tätigkeiten<br />
in der Produktion. Viele Beschäftigte, die<br />
nicht mobil arbeiten, möchten dies auch gar nicht<br />
(BMAS 2015b, S. 16). Weitere Schranken bei der<br />
Umsetzung können sich aus der betrieblichen<br />
oder technischen Machbarkeit, den entstehenden<br />
Kosten sowie unterschiedlichen Interessen von<br />
Mitarbeitenden und Teams ergeben.<br />
Flexiblere Lage und Dauer der Arbeitszeit: Den<br />
Beschäftigten kann mehr Zeit- und Ortssouveränität<br />
helfen, berufliche, familiäre und individuelle<br />
Belange besser auszutarieren. Zugleich sehen<br />
Betriebe den Bedarf einer weiteren Anpassung an<br />
die Gegebenheiten stark internationalisierter und<br />
standortübergreifender Arbeitsprozesse. Dabei ist<br />
im Gegensatz zur Auffassung der Gewerkschaften<br />
aus Sicht der Arbeitgeber der geltende gesetzliche<br />
Rahmen teilweise zu starr, um den Bedürfnissen<br />
von Beschäftigten und Betrieben ausreichend<br />
Rechnung zu tragen, etwa wenn Beschäftigte<br />
früher nach Hause gegangen sind und am Nachmittag<br />
ihre Kinder betreut haben und am späteren<br />
Abend noch arbeiten wollen oder wenn in<br />
der Hochphase eines Projekts ein Mitarbeiter aus<br />
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