Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
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Debatte<br />
Unternehmen sind derzeit jedoch noch weit entfernt davon, auf das Problem zu<br />
reagieren. 81 % der DFK-Führungskräfte sehen keine Maßnahme ihres eigenen<br />
Unternehmens, um die ständige Erreichbarkeit einzuschränken.<br />
Weder gesetzliche Regelungen noch technische Lösungen (z. B. Server<br />
abschalten in den Abendstunden) werden hier aber eine Besserung erreichen.<br />
Es muss Klarheit hinsichtlich der Erreichbarkeit außerhalb der Dienstzeiten<br />
geben. Ausdrückliche Vereinbarungen in den Unternehmen hierzu sind höchst<br />
selten. Hier sind insbesondere die Eigenverantwortung der Führungskräfte<br />
und mehr Achtsamkeit im Umgang mit den digitalen Medien in den Unternehmen<br />
gefordert. Dies sollte jedoch nicht durch Gesetze, sondern durch<br />
unternehmensinterne Regelungen und Absprachen erfolgen, welche die Politik<br />
aber ausdrücklich einfordern sollte.<br />
ausgeprägte, bundesweite<br />
Netzwerktätigkeit zu den<br />
Leistungen des DFK. Der<br />
Verband gibt die Zeitschrift<br />
»Perspektiven für Führungskräfte«<br />
heraus.<br />
ARBEITSORGANISATION<br />
Die Digitalisierung wird die Spezialisierung und die Arbeitsteilung in<br />
der Wirtschaft vorantreiben. Wesentliche Grundlage dieser Spezialisierung<br />
und Arbeitsteilung werden Werk- und Dienstverträge sein.<br />
Unternehmen werden insbesondere bei IT-Anwendungen, Robotik-Systemen<br />
und komplexen Maschinensystemen auf externe Dienstleister zurückgreifen.<br />
Dabei muss die Entscheidung, ob Wertschöpfung im eigenen Unternehmen<br />
erfolgt oder ganz oder in Teilen unter Rückgriff auf Werk- und Dienstverträge<br />
gestützt wird, weiter beim Unternehmer verbleiben. Hierbei handelt es sich um<br />
strategische Fragen, die Teil der freien unternehmerischen Entscheidung<br />
bleiben müssen.<br />
Im Rahmen der Digitalisierung wird das sogenannte Crowdworking diskutiert.<br />
Bei Crowdworking handelt es sich um eine freie Tätigkeit unter Zuhilfenahme<br />
von Internet-Plattformen. Crowdworker sind Selbstständige. Wer aus<br />
freien Stücken eine solche Aufgabe im Internet übernehmen will, sollte und<br />
kann daran weder gesetzlich noch in anderer Weise gehindert werden. Selbstständige<br />
können selbst entscheiden, zu welchen Konditionen, wann und wo sie<br />
tätig werden wollen. Sozialversicherungsrechtlich besteht kein Handlungsbedarf,<br />
da auch Crowdworker von der Versicherungspflicht in der Kranken- und<br />
Pflegeversicherung erfasst sind und Zugang zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />
haben. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist Crowdworking bislang lediglich<br />
eine Randerscheinung. Es kann aber sinnvoll sein, Crowdworking empirisch<br />
zu untersuchen und so die Debatte auf eine sachliche Grundlage zu stellen. […]<br />
In einigen Bereichen wird die Digitalisierung dazu führen, dass sich klassische<br />
Betriebsstrukturen auflösen. Viele Unternehmen strukturieren sich nicht<br />
mehr in hierarchisch geleitete Abteilungen, Unterabteilungen und Teams von<br />
fest zugeordneten Mitarbeitern. Mithilfe moderner Kommunikationsmittel<br />
BUNDESVER-<br />
EINIGUNG DER<br />
DEUTSCHEN<br />
ARBEITGEBER-<br />
VERBÄNDE<br />
Die BDA ist der Spitzenverband<br />
der deutschen Wirtschaft.<br />
Nach außen vertritt<br />
sie branchenübergreifend die<br />
sozial- und arbeitspolitischen<br />
Interessen der privaten und<br />
gewerblichen Wirtschaft.<br />
Nach innen moderiert die<br />
BDA branchen- und regionenübergreifende<br />
Konsense ihrer<br />
etwa eine Million Mitglieder.<br />
Im Rahmen der Sozialpartnerschaft<br />
ist die BDA der<br />
zentrale Ansprechpartner<br />
aufseiten der Arbeitgeber.<br />
ARBEITEN 4.0 WERKHEFT 02 SEITE 119