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Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen

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Analysen<br />

FLEXIBEL ARBEITEN<br />

IN ZEIT UND RAUM<br />

Marc Oliver Huber<br />

Die Digitalisierung ermöglicht es Nutzern, in aller Welt und rund um die<br />

Uhr aktiv zu sein. Auch Arbeit, insbesondere die sogenannte Wissensarbeit,<br />

ist nicht mehr durchgehend an einen bestimmten Ort und eine feste<br />

Zeit gebunden. Für Unternehmen wie Beschäftigte ergeben sich daraus<br />

große Chancen, aber auch Risiken. Eine Arbeitsgruppe der IT-Gipfel-<br />

Plattform »Digitale Arbeitswelt« hat die Situation mit Blick auf die<br />

betriebliche Praxis und das Handeln der Sozialpartner analysiert und in<br />

ihrem Bericht erste Empfehlungen ausgesprochen. Der Beitrag fasst die<br />

Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe zusammen. 1<br />

Betriebe sind darauf angewiesen, ihre Beschäftigten<br />

flexibel einsetzen zu können: Sie agieren in<br />

globalen Wertschöpfungsketten, produzieren »just<br />

in time«, müssen Anlagen und Maschinen profitabel<br />

auslasten sowie Produkte und Dienstleistungen<br />

an den Kundenbedürfnissen ausrichten.<br />

Andererseits sind auch aufseiten der Beschäftigten<br />

neue Flexibilitätsbedarfe erkennbar: Die<br />

Lebensentwürfe werden individueller und vielfältiger,<br />

klassische Rollenbilder weichen auf, persönliche<br />

Freiheiten und die Balance von Arbeit<br />

und Freizeit werden wichtiger – mit dem Ergebnis,<br />

dass Beschäftigte mehr Spielräume benötigen und<br />

auch aktiv einfordern, um Beruf und Privatleben<br />

miteinander in Einklang zu bringen.<br />

Die Digitalisierung kann hierbei als Ermöglicher<br />

und Verstärker wirken, Arbeitgeber- wie<br />

Arbeitnehmeranliegen unterstützen und einen<br />

Beitrag für eine verbesserte Zusammenarbeit in<br />

flexibel arbeitenden Teams leisten. Mithilfe webbasierter,<br />

vernetzter IT-Endgeräte wie Notebooks<br />

und Smartphones können viele Arbeitsgegenstände<br />

und -inhalte mobil und rund um die Uhr<br />

bearbeitet werden; Serviceleistungen müssen zum<br />

Teil nicht mehr vor Ort erbracht werden, auch die<br />

Produktionsabläufe ändern sich.<br />

Wie die Technologien in der Praxis wirken<br />

und welche Potenziale sie zur Entfaltung bringen,<br />

hängt dabei von der konkreten Ausgestaltung im<br />

Betrieb genauso ab wie von der individuellen Nutzung<br />

und der tariflichen und gesetzlichen Flankierung.<br />

Wie flexibel wollen Beschäftigte in der<br />

digitalen Arbeitswelt sein? Wie flexibel müssen sie<br />

sein? Wie können neue Flexibilitätskompromisse<br />

zwischen Beschäftigten und Betrieben aussehen?<br />

Diese und weitere Fragen wurden intensiv in einer<br />

Arbeitsgruppe zum Thema »Orts- und zeitflexibles<br />

Arbeiten« diskutiert, die das Bundesministerium<br />

für Arbeit und Soziales im Rahmen des Nationalen<br />

IT-Gipfels eingesetzt und gemeinsam mit der IG<br />

Metall geleitet hat. Die Arbeitsgruppe war mit<br />

Expertinnen und Experten der Sozialpartner, der<br />

Unternehmen, der Politik und der Wissenschaft<br />

besetzt und hat Ende Mai 2016 ihre Empfehlungen<br />

1<br />

Der ausführliche Bericht »Orts- und zeitflexibles Arbeiten gestalten. Empfehlungen der Plattform ›Digitale Arbeitswelt‹« ist über die Webseite<br />

www.bmas.de abrufbar.<br />

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