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Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen

BMAS_Werkheft-2

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Debatte<br />

Interessensvereinigung der<br />

bayerischen Wirtschaft,<br />

vertritt 127 Arbeitgeber- und<br />

Wirtschaftsverbände sowie<br />

41 Einzelunternehmen und<br />

fungiert als bayerische<br />

Landesvertretung von BDA<br />

und BDI. Im Rahmen dieses<br />

Auftrags setzt sich die vbw<br />

für wirtschaftliche, soziale<br />

und gesellschaftspolitische<br />

Belange ihrer Mitglieder ein.<br />

Einheitliche Vorschriften in diesem Bereich können den betrieblichen und branchenspezifischen<br />

Besonderheiten nicht gerecht werden. Das gilt insbesondere für<br />

die diskutierte Neufassung zur Arbeitsstättenverordnung.<br />

Es wird die Tatsache nicht ausgeschlossen, dass <strong>Veränderungen</strong> in der<br />

Arbeitswelt zu neuen Handlungsfeldern im Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

führen. Es wird ebenfalls nicht ausgeschlossen, dass dadurch<br />

neuartige multifaktorielle Verknüpfungen zwischen den klassischen Gefährdungsfaktoren<br />

entstehen und neue Formen von psychisch-physiologischen<br />

Belastungen und Beanspruchungen für Beschäftigte befördert werden. Dies<br />

verlangt jedoch nicht nach neuen gesetzlichen Regelungen, sondern nach prospektiver,<br />

ganzheitlicher und nachhaltiger Planung beim Umgang mit psychischen<br />

Belastungsfaktoren. Daraus ergibt sich ein Bedarf an Methodenentwicklung<br />

und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sowohl in der Erarbeitung<br />

notwendiger Kompetenzen zur Förderung der Selbstregulation der Mitarbeiter<br />

als auch im Themenfeld der Arbeitsanalyse und ganzheitlicher Gefährdungsbeurteilung.<br />

Vorrangiges Ziel muss daher sein, durch konkrete Hilfestellungen<br />

Handlungssicherheit in den Unternehmen zu erzeugen.<br />

Je mehr Freiheiten die Mitarbeiter durch digitales, orts- und zeitunabhängiges<br />

Arbeiten erlangen, desto mehr Eigenverantwortung muss man ihnen<br />

auch beim Arbeitsschutz überlassen. Eine ständige Überwachung des mobilen<br />

Arbeitnehmers durch den Arbeit-geber ist weder sinnvoll noch machbar.<br />

DEUTSCHE<br />

GESETZLICHE<br />

UNFALLVER-<br />

SICHERUNG<br />

Die Deutsche Gesetzliche<br />

Unfallversicherung (DGUV)<br />

ist der Dachverband der<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

und der<br />

Unfallkassen. In den<br />

Selbstverwaltungsgremien<br />

aller Träger der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung und ihres<br />

Verbandes »Deutsche Gesetzliche<br />

Unfallversicherung«<br />

sind sowohl die Arbeitgeber<br />

als auch die Versicherten<br />

(Arbeitnehmerinnen und<br />

Der digitale Wandel – bedingt durch den technischen Fortschritt –<br />

verändert zunehmend und mit hoher Dynamik die Gesellschaft und<br />

die Risiken, denen sie ausgesetzt ist. Vielfach kommt es zu deutlich<br />

höherer technischer Sicherheit in den Betrieben. Technische Innovationen und<br />

immer kürzere Produktlebenszyklen können aber auch nicht beabsichtigte<br />

und unvorhersehbare Folgen mit sich bringen.<br />

So können innovative Fertigungstechniken und Arbeitsmethoden neue<br />

Unfallrisiken oder Gesundheitsbelastungen zur Folge haben: Beispielhaft sei<br />

die Vielzahl neuer Verfahren und Einsatzbereiche für bekannte und neue, bislang<br />

unzureichend untersuchte Gefahrstoffe genannt, bei denen die Risiken vor<br />

allem durch komplexe Mischexpositionen im Niedrigdosisbereich entstehen. In<br />

diesem Kontext sind Gefahrstoffbelastungen durch den Einsatz von 3-D-Druckern<br />

zu erwähnen. Weitere Beispiele sind Sicherheitsrisiken durch kollaborierende<br />

Roboter, physische und psychische Belastungen durch Informationsüberflutung<br />

oder mobile Arbeit, aber auch Probleme der Datensicherheit in<br />

digitalisierten, vernetzten Arbeitssystemen. Hier muss die Unfallversicherung<br />

mit daran wirken, dass Arbeitssysteme und Mensch-System-Schnittstellen menschengerecht,<br />

gesund und sicher (auch im Sinne sicherer Datenübertragung)<br />

gestaltet werden. Hier sind Methoden gefragt, mit denen sich Sicherheits- und<br />

Gesundheitsrisiken frühestmöglich abschätzen lassen, damit man mit der<br />

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