Diskurslage erweiterte Dialogprozesses Veränderungen
BMAS_Werkheft-2
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Debatte<br />
findet die Arbeit flexibel je nach Anforderung in wechselnder Zusammensetzung<br />
ohne vorgegebene klassische horizontale oder vertikale Strukturen<br />
statt (Matrixstrukturen). Die Änderung alter Unternehmensstrukturen bringt<br />
schnellere und unkompliziertere Entscheidungsprozesse mit sich.<br />
Um Abstimmungsprozesse zu vereinfachen, kann es sich für Unternehmen<br />
anbieten, Betriebe, die heute noch als eigenständige Einheiten geführt<br />
werden, künftig zu einem Betrieb zusammenzufassen. Dieser Entwicklung<br />
sollte auch das Betriebsverfassungsgesetz Rechnung tragen. Die Möglichkeiten<br />
zur Neuorganisation der betrieblichen Strukturen durch Betriebsvereinbarung<br />
sollte mit Blick auf die Arbeit im virtuellen Raum flexibler gestaltet und den<br />
Betriebsparteien mehr Gestaltungsspielraum beim Zuschnitt von Betrieben<br />
eingeräumt werden.<br />
DAIMLER AG<br />
Die Daimler AG ist als<br />
DAX-30-Unternehmen eines<br />
der Zugpferde der deutschen<br />
(Export-)Wirtschaft. Weltweit<br />
erwirtschaften fast 285.000<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter einen Umsatz<br />
von ca. 150 Milliarden Euro.<br />
Als weltweit bekannter Automobilhersteller<br />
ist Daimler<br />
ein zentraler Akteur, der<br />
arbeitgeberseitig Interessen<br />
bezüglich der Arbeit der<br />
Zukunft formuliert.<br />
Durch die Digitalisierung verändern sich die Anforderungen an die<br />
Kompetenzen unserer Mitarbeiter. In Abhängigkeit von der konkreten<br />
Arbeitsorganisation kann es in den Produktionsbereichen zu<br />
einer Aufgabenänderung kommen. In den Verwaltungsbereichen werden projekthafte<br />
Arbeitsstrukturen und internationale Kooperationen zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnen.<br />
In der Produktion steht das Konzept der intelligenten Fabrik (»smart factory«)<br />
im Mittelpunkt, die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz,<br />
Ergonomie und die Integration von Kunden und Partnern in die Wertschöpfungsprozesse<br />
auszeichnet. Ein Meilenstein auf dem Weg zur wandlungsfähigen<br />
Fabrik ist die Mensch-Roboter-Kooperation. Daimler hat als einer der ersten<br />
Automobilhersteller die Potenziale des sensitiven Leichtbauroboters erkannt<br />
und in Pilotanwendungen erfolgreich für die Serienfertigung erprobt. Durch die<br />
Mensch-Roboter-Kooperation lassen sich die kognitive Überlegenheit des Menschen<br />
und seine Flexibilität optimal mit der Kraft, Ausdauer und Zuverlässigkeit<br />
der Roboter verbinden. Der Mensch wird dabei immer im Mittelpunkt stehen –<br />
an seine Flexibilität kommt keine Maschine der Welt heran. Umso mehr wird es<br />
auf die intelligente Verbindung von Mensch und Technik ankommen.<br />
Der Einsatz neuer Robotergenerationen wird quantitative und qualitative<br />
Auswirkungen auf die zukünftige Belegschaftsstruktur haben. Dank unseres<br />
langfristigen Ressourcenmanagements können wir diese Anpassungsprozesse<br />
effizient steuern. Dabei werden wir unsere Belegschaft für neue Anforderungen<br />
qualifizieren und überbelastende oder ergonomisch ungünstige Arbeiten<br />
minimieren. Bezüglich der Arbeitssicherheit bei Mensch-Roboter-Kooperationen<br />
verfügen wir dank der Erfahrung aus mehreren Pilotprojekten und<br />
dem operativen Einsatz bereits heute über validierte Sicherheitskonzepte und<br />
Risikobeurteilungen, z.B. im Hinblick auf biomechanische Belastungsgrenzen.<br />
In der Verwaltung ermöglicht der Einsatz moderner Kommunikations- und<br />
Kollaborationstechniken mehr Flexibilität für das Unternehmen und die<br />
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