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Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

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124 DIE LUZERNER PFARREIEN UND LANDVOGTEIEN<br />

Gut der Freien von Honstetten des 11. Jahrh<strong>und</strong>erts, vgl. die gr<strong>und</strong>herrlichen<br />

Komplexe Nunnwil, Willisau <strong>und</strong> Schafisheim/Staufen).<br />

In Aesch lag ofTenbar die Gr<strong>und</strong>herrschaft der Krenkinger westlich der Landstraße^:<br />

Sie setzte sich aus einer curia (im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert genannt Krenkingen)<br />

<strong>und</strong> aus 13 abhängigen Schupposen zusammen. Gestützt auf diese Kleinposition<br />

stifteten die Krenkinger eine Kleinpfarrei, deren Pfarrsprengel noch der<br />

Hof Grüt in der krenkingischen Herrschaft Schwarzenbach zugeteilt wurde. Der<br />

finanziell schwachen Pfarrei gliederten die Freien von Krenkingen als weitere<br />

dos noch ein Gut in Finstersee (ZG Gemeinde Menzingen) an, das erst 1232<br />

tauschweise gegen Gut in Aesch an das Kloster Kappe! abgeschoben wurde.^<br />

Als ersten Inhaber des Patronatsrechts der Kirche Aesch nennt die Urk<strong>und</strong>e von<br />

1232 den nobilis vir <strong>Die</strong>thelmus de Kreinchingen. Einer seiner Söhne (W.) war<br />

plebanus in Aesch. Um die Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts verkaufte eine domina de<br />

Krenkingen diesen ganzen Aescher Komplex an Arnold, Vogt in Richensee, zuhanden<br />

der Herrschaft Kiburg. Nach dem Aussterben der Grafen von Kiburg<br />

im Mannesstamm <strong>und</strong> während der zehnjährigen Erbschaftsverwaltung (1263<br />

bis 1273) gelang es dem Johanniterhaus Hohenrain auf unbekannte Art die<br />

Hand auf diese kiburgischen Güter <strong>und</strong> Rechte in Aesch zu legen.^^ Hohenrain<br />

konnte das Eigentum an diesem Aescher Komplex behaupten.<br />

* <strong>Die</strong> erste Nennung von Aesch wird üblicherweise auf das Aske inferior des Fraumünsterrodels<br />

aus dem Ende des 9. Jahrh<strong>und</strong>erts (QW II/2,248f.) bezogen. <strong>Die</strong>se Interpretation ist<br />

falsch. Bei Aske inferior handelt es sich um das moderne Dürreoäsch, noch 1300 Escki iuxta<br />

Lutwile, 1400 erstmals ze türren (= trocken) Esch ob Trosperg; noch heute im Volksm<strong>und</strong><br />

bloß als «Aesch» bezeichnet.<br />

2 QW I/l Nr 139 (1150). QW II/2, Nr 224 (1184/90). ÜB Zürich 1 Nr 477 (1232).<br />

3 ÜB Zürich 1 Nr 477.<br />

■» StLU Akten 29/123. '<br />

6 Hecker, S. 39. [<br />

» FDA I, 234.<br />

' FDA 5, 82.<br />

8 Zu den Freiherren von Krenkingen vgl. Helmut Maurer, Das Land zwischen Schwarzwald<br />

<strong>und</strong> Randen im frühen <strong>und</strong> hohen Mittelalter. In: Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte<br />

XVI/1965, S. 142-146.<br />

* Im Dorfteil östlich der Landstraße ist die kiburgische curia Escha, der anscheinend 101/2<br />

Schupposen angegliedert waren, zu suchen (QSG 15/1, 336). <strong>Die</strong>se curia ist im Kiburger<br />

Urbar von ca. 1250 (Amt Lenzburg), abgedruckt in QSG 15/1, 1-5, nicht enthalten.<br />

" QSG 15/1, 337f. (Revokation entfremdeter Güter im Amt Richensee, um 1300).<br />

ALTISHOFEN<br />

Dekanat Altishofen, Karte 16<br />

Erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnungen Ortsname: 1184/90 Alteloshoviri^ -<br />

Kirche: 1274 ecclesia^ - Pfarrei: 1274 infra terminos ecclesie de Ahloshoven^ -<br />

Rector/Leutpriester: 1201 plebanus^, 1275 decanus*, 1306 chilkherre, helver <strong>und</strong><br />

phründer^<br />

Pfarrsprengel Gemarkungen Altishofen, Dagmersellen, Buchs, Wauwil,

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