30.10.2013 Aufrufe

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIE SPäTMITTELALTERLICHEN PFARREIEN ||F<br />

GROSSDIETWIL/DIETWIL<br />

Dekanat Dürrenroth (Archidiakonat Burg<strong>und</strong>), Karte 16<br />

Erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnungen Ortsname: 1194 rö/wiV/are^-Kirche:<br />

1275 ecclesia Tiitwile in decanatu Rote^ - Rector/Leutpriester: 1267 Burchardus<br />

decanus in Tätwil, Johannes de Tütwil, sacerdos^, 1275 plebanus in Tütwil*, 1275<br />

prebendarius in Tütwile^<br />

Pfarrsprengel Der Pfarrsprengel lag beidseits der Roth, je zur Hälfte in<br />

luzemischem <strong>und</strong> bemischem Hoheitsgebiet. Luzern: Gemarkungen Großdietwil,<br />

Altbüron, Fischbach, südwestlicher Zipfel von Ebersecken, Bern: Melchnau,<br />

Gondiswil, Reisiswil, Bußwil (?)<br />

Ursprüngliches Patrozinium S. Johannes Baptista et S. Dionysius»<br />

Taxation der Einkünfte 1275 (Bischof): [10-15 Mark Silberp - 1371<br />

(Bischof): Keine Angaben über die Taxation^ - 1508 (Bischof): 87 Pf<strong>und</strong>«<br />

Zur Geschichte des Kirchensatzesi° Zu den frühen Patronatsherren<br />

ist der Albker zu zählen, der auf einer Grabinschrift in der ehemaligen Pfarrkirche<br />

Großdietwil verewigt war (lO./U. Jahrh<strong>und</strong>ert).^^ Rechtsnachfolger dieses<br />

Albker waren die Freiherren von Wolhusen. Bezeichnenderweise wird denn<br />

auch 1306 der Kirchort Tuetwile nicht dem Amt Willisau, sondern dem Amt<br />

Wolhusen zugeteilt.^^ Anläßlich der Hausteilung vor der Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wurden Großdietwil <strong>und</strong> Großwangen der inneren Burg Wolhusen (ältere<br />

Linie) angegliedert. Während diese innere Burg mit dem zugeteilten Entlebuch<br />

schon vor 1300 an Österreich überging, blieben die Herrschaften Großdietwil<br />

<strong>und</strong> Großwangen mit ihren Kirchensätzen anscheinend noch im Besitz des älteren<br />

Wolhuser Zweiges, vorerst als Eigen, später als Lehen Österreichs. Vor<br />

1400 erwarb der Vogtschreiber Hans von Lütishofen zu Rothenburg die unter<br />

luzernische Lehensoberhoheit geratenen Kirchensätze von Großdietwil <strong>und</strong><br />

Großwangen als Mannlehen. Seine Nachfahren vergabten diese beiden Kirchensätze<br />

1478 an das Stift Beromünster. 1480 wurde u.a. der Kirchensatz<br />

Großdietwil dem Stift inkorporiert. 1528 wurden die neugläubig gewordenen,<br />

im Staat Bern gelegenen Teile der Pfarrei Großdietwil abgetrennt <strong>und</strong> verselbständigt.<br />

Im Kirchsprengel Großdietwil lagen im Spätmittelalter verschiedene Filialkapellen:<br />

<strong>Die</strong> Muttergotteskapelle in Frybach (Gondiswil, Taxation 1508<br />

27 Pf<strong>und</strong>«), die St.-Georgs-Schloßkapelle auf Grünenberg (Melchnau, 1508<br />

20 Pf<strong>und</strong>«), die St. Pantaleonskapelle in Großdietwil (1508 24 Pf<strong>und</strong>») <strong>und</strong> die<br />

St. Ulrichskapelle ob Ebersecken.<br />

1 Gfrd 4, 262 Nr 2. QW I/l Nr 194. Auch QW 11/2, 225 (1184-1190).<br />

2 FDA 1, 242 (Dekanat Oberkirch!).<br />

3 Font. Rer. Bern. 2 Nr 638.<br />

■* FDA 1, 181 (Dekanat Lützelflüh!). Ein hochmittelalterlicher Vorgänger dieses plebanus<br />

war Namwingus kilcher des gotzhus. der im Jahrzeitbuch der Kirche Großdietwil unter dem<br />

9. Juli als Spender eines Meßbuches eingetragen ist (Gfrd 49, 79).<br />

s FDA 1, 179 (Dekanat Dürrenroth).<br />

« Gfrd 49, 78.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!