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Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

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FRÜHE LANDESHOHEIT UND LANDVOGTEIGRENZEN 77<br />

mauer als Vieleck um die Stadt herum."« Innerhalb dieses Friedkreises gebot<br />

die Stadt Sursee über das hohe <strong>und</strong> das niedere Gericht.<br />

Der äußere Friedkreis hingegen zog sich in weitem Umkreis um die Stadt <strong>und</strong><br />

lag im Gebiet der benachbarten Ämter Willisau, Ruswil, Michelsamt <strong>und</strong> Rothenburg.<br />

Nach Wüests Berechnungen umfaßte er im frühen 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

ohne Berücksichtigung des Sees 2826 Jucharten. Der Umfang des äußern Friedkreises<br />

wurde 1420 von Luzern bestimmt.^^f" <strong>Die</strong> heutige Surseer Gemeindegrenze,<br />

welche erst 1819 umschrieben wurde, folgte diesem äußern Kreis höchstens<br />

im nordwestlichen Surseer Wald ein Stück weit. Sonst war diese junge<br />

Grenze viel enger gezogen als der alte Friedkreis. Nur im Norden überschritt<br />

sie dessen Linie, weil man 1819 die Ahmend <strong>und</strong> den Surseer Wald ganz mit einbeziehen<br />

wollte.^^^ Der äußere Friedkreis^^^ begann im Norden in der Kehrhalde,<br />

die offenbar auf der Geuenseer Seite des Baches an der alten Straße nach<br />

Hunziken nördlich von Hinter Hofstetten lag.^*^ ^[Q verlief in gerader Linie<br />

westwärts über das Moos hinweg zur Waldecke bei der Sackmatt, welche noch<br />

innerhalb des Kreises lag^*^, <strong>und</strong> bog hier zur westlichen Waldecke ab, wo die<br />

Landstraße nach Basel den Wald verläßt. Von dieser Waldecke aus strebte sie<br />

südwärts in gerader Linie Bognau zu <strong>und</strong> schlängelte sich dann dem Erdbeerbächlein<br />

entlang hinter der Hasenwart hinauf bis zur Straße nach Dogelzwil,<br />

bog ab zum Hof Totenleuten, dann zum Oberhof, hierauf nach Oberkirch in<br />

die Gegend, wo die Landstraße die Sure überschreitet <strong>und</strong> folgte der Sure nach<br />

aufwärts bis zum See, den sie wieder in gerader Linie überschritt. Jenseits des<br />

Sees wurde der äußere Friedkreis vom Bächlein aufgenommen, das von der<br />

Käsern herunterfließt. Oberhalb Greuel bog er wieder ab <strong>und</strong> ging in gerader<br />

Linie weiter nach Hofstetten <strong>und</strong> schließlich zurück in die Kehrhalde. In diesem<br />

letzten Abschnitt lagen die Höfe Hübeli, Hofstetten <strong>und</strong> Dubenschwarz<br />

innerhalb des Kreises. In Münigen <strong>und</strong> Zollhaus errichtete Sursee deshalb ZoUstätten,<br />

weil diese Orte auf dem äußern Friedkreis lagen.<br />

^'* PL 1193. Vgl. auch die Skizze aus dem 18. Jahrh<strong>und</strong>ert im Stadtarchiv Sursee, Akten<br />

AB 350. Fre<strong>und</strong>liche Mitteilung von Stadtarchivar lic. phil St. Röllin.<br />

28" Urk 198/2892. Druck: Segesser 1, S. 747 Anmerkung 3. östlich Sursees sind interessante<br />

Nuancen zu beachten, die sich bei näherem Zusehen aus der Sammlung Kassierter Gülten<br />

Schenkon ergeben. Bei den Gülten des 17./18. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde nämlich genau unterschieden,<br />

ob die Liegenschaften in Schenkon, Kirchgang Sursee, Gericht Oberkirch, St. Michelsamt<br />

lagen oder nur im Kirchgang Sursee, Gericht Oberkirch, St. Michelsamt. <strong>Die</strong>se letzte Umschreibung<br />

bezog sich nicht nur auf den äußern Friedkreis. Denn wir finden da: Greuel, Ober<br />

Greuel, Hofstetten, Suberschwarz (heute Dubenschwarz), Thann, Außer Thann, Zollhaus,<br />

Zopfenberg. Das ergibt ein Gebiet zwischen Käsernwaldbach <strong>und</strong> den modernen Gemeindegrenzen<br />

von Schenkon gegen Gunzwil <strong>und</strong> Geuensee. <strong>Die</strong>se Einzelhöfe gehörten zu keinem<br />

Twing <strong>und</strong> wurden erst 1819 Schenkon zugeteilt.<br />

^8^ Schreiben der Friedkreiskommission in Sursee an den Kleinen Rat in Luzern, 19. 5. 1819.<br />

Akten 212/lOOA.<br />

282 Vgl. den Plan von 1819, der jedoch seine Mängel hat: PL 1193.<br />

283 ]42o heißt es in der Umschreibung des später so genannten äußern Friedkreises: Des<br />

ersten als man von Surse gat gen Huntzingen über den Mälibach ... Segesser 1, S. 747.<br />

284 Auszüge aus den Surseer Ratsprotokollen ab 1716. Akten 212/100 A.

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