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Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

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168 DIE LUZERNER PFARREIEN UND LANDVOGTEIEN<br />

RüEGGERINGEN/ ROTHENBURG<br />

Dekanat Aesch, Karte 19<br />

Erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnungen Ortsname: 1275ÄHgermgetti-Kirche:<br />

1275 ecclesiä^ - Pfarrei: 1334 kilchery ze Rügeringen} - Rector/Leutpriester:<br />

1215 plebanus^<br />

Pfarrsprengel Gemarkung Rothenburg ohne den breiten Streifen längs der<br />

nördlichen Grenze (<strong>Pfarreien</strong> Eschenbach, Hochdorf <strong>und</strong> Römerswil)<br />

Ursprüngliches Patrozinium S. Pelagius^<br />

Taxation der Einkünfte 1275 (Bischof): 40 Pf<strong>und</strong> Basler - 16 Mark<br />

Silber'* - 1306 (Herrschaft Österreich): du giltet über den pfäffen 14 marchas<br />

Silber^ - 1371 (Bischof): Keine Angabe über die Taxation^<br />

Zur Geschichte des Kirchensatzes Der Kirchensatz der Pfarrei Rüeggeringen,<br />

die um die gleiche Zeit wie die Pfarrei Eschenbach entstanden sein<br />

dürfte (angeblich 1108 durch Bischof Gebhard III. von Konstanz geweiht^,<br />

war von Anfang an fester Bestandteil der Herrschaft der Freien von Rotenburg.<br />

Er wurde mit dieser Herrschaft kurz nach 1285 durch die Herrschaft Österreich<br />

erworben,* VermutUch nach dem Übergang dieses Gebiets an Luzem (nach 1386)<br />

gelangte dieser Kirchensatz als luzernisches Mannlehen an den Vogtschreiber<br />

Hans von Lütishofen zu Rothenburg. <strong>Die</strong> Lütishofer Nachkommen vergabten den<br />

Kirchensatz Rüeggeringen 1479 an das Stift Beromünster« (1480 inkorporiert).<br />

Zur Kirche Rüeggeringen gehörten die Filialen Bertiswil <strong>und</strong> Rothenburg:<br />

Früher bezeugt als die Kirche Rüeggeringen war die im Spätmittelalter in ihrer<br />

Pfarrei gelegene ecclesia Bertiswil. 1173 war der tributum auri in Berhctenswile<br />

cum ecclesia Eigen des Stifts Beromünster.^ <strong>Die</strong>se Marienkirche könnte von<br />

einer freien Bauerngenossenschaft gestiftet worden sein. Falls dieses Gotteshaus<br />

je einmal Pfarrkirche gewesen ist - der Friedhof könnte darauf hindeuten<br />

-, muß diese Qualität schon früh verschw<strong>und</strong>en sein. In den bischöflichen<br />

Taxations- <strong>und</strong> Steuerverzeichnissen von 1275 <strong>und</strong> 1371 wird Bertiswil nicht<br />

erwähnt. Im Pfarrei vertrag von 1334 erscheint die cappellen ze Bertenschwil als<br />

tochter der Kirche Rüeggeringen.^ - Um 1334 wurde in der Vorburg von Rothenburg<br />

als weitere Filiale die Kapelle Rothenburg errichtet.^ 1737 wurde<br />

das Kirchenzentrum der Pfarrei nach Rothenburg verlegt <strong>und</strong> die Barbara-<br />

Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Der Friedhof Bertiswil wurde damals zum<br />

Pfarreifriedhof. ^"^<br />

1 FDA 1, 234. <strong>Die</strong> Schreibung Rugetingen im Druck beruht zweifellos auf einer Fehllesung.<br />

2 Zeiger, Rotenburg, S. 325f.<br />

3 Hecker, S. 100.<br />

* FDA 1,234.<br />

5 QSG 14, 200.<br />

8 FDA 5, 82 (Rudgeringen).<br />

"> Estermann, Ruralkapitel Hochdorf, S. 63.<br />

8 Zeiger, Rotenburg, S. 276 ff.<br />

» Merz, Lenzburg, S. 8* Nr 3.<br />

1" Kunstdenkmäler des Kantons Luzem 6, 250f.

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