30.10.2013 Aufrufe

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIE SPÄTMITTELALTERLICHEN PFARREIEN 171<br />

nießung, r<strong>und</strong> eine Hube in Schötz an das Kloster Ebersecken.^ - Auf diesen<br />

Gütern scheinen keine Kapellen entstanden zu sein.<br />

Zwischen 1226 <strong>und</strong> 1285 ertauschte, kaufte <strong>und</strong> empfing das Kloster St. Urban<br />

in Schötz r<strong>und</strong> 10 Schupposen (6 von der Johanniterkommende Hohenrain,<br />

2 von den Herren von Roggliswil, 2 von Nikiaus von Fischbach zu Zofingen).«<br />

Von diesen Schupposen verlieh das Kloster 1234 deren 5 als Erblehen an Freiherrn<br />

Wemher I. von Aff"oltern.' Nach einer Auseinandersetzung wegen fehlender<br />

Zinszahlung überließ Wernher II. von Atfohern 1275 dem Kloster 5 ihm<br />

gehörende (ad me pleno iure pertinens) Schupposen zu Schötz <strong>und</strong> erhielt anschließend<br />

diese abgetretenen <strong>und</strong> 5 weitere Kloster-Schupposen in Schötz als<br />

Erblehen zurück. <strong>Die</strong>se Quelle bezeugt, daß die von Affoltern in Schötz über<br />

eine starke Stellung verfügt haben müssen. Vor dem September 1273 verkaufte<br />

oder verpfändete der nachmalige König Rudolf von Habsburg dem Freiherm<br />

Wernher 11. von Affoltern Einkünfte in der Höhe von 4 Mark im Amt Kasteln.*<br />

Wie sich später herausstellte, handelte es sich um Einkünfte von 18 Schupposen<br />

in Schötz, die an die Burg Kasteln gehörten. Noch um 1306 stritten sich die Vertreter<br />

der Herrschaft Österreich erfolglos mit Cünrat II. Schaler genannt Rumelher<br />

von Basel, Gatte der Frau Elisabeth von Affoltern, wegen dieser Schupposen<br />

herum.» <strong>Die</strong>ser ansehnliche, 1275 um 5 Schupposen verminderte Komplex,<br />

dem zumindest die Hälfte von Twing <strong>und</strong> Bann anhing, gelangte über jeweilige<br />

Erbtöchter von den von Affoltern in rascher Folge an die Schaler, an die Hatstatt<br />

<strong>und</strong> schließlich noch zum kleineren Teil an die Waldner.^" Nach meinem<br />

Dafürhalten bildete dieser ursprünglich an die Burg Kasteln geb<strong>und</strong>ene Besitzeskomplex<br />

in Schötz die Gr<strong>und</strong>lage für die Entstehung der unteren Kapelle zu<br />

Schötz, der augenscheinlich ein kleiner Zehnten (ca. 5-6% des Kulturlandes)<br />

angegliedert war." Der Kjrchensatz dieser unteren Kapelle gelangte in unbekannter<br />

Zeit an die Vorfahren des Heinrich von Wilberg.<br />

Im Spätmittelalter konzentrierte sich einiges Gut in Schötz in den Händen der<br />

Nachfahren Walthers I. von Büttikon (1257 bis t 1291). Sein Enkel Johans X.<br />

versetzte 1346/53 - mit Einwilligung seines Onkels Johans VI., Propst zu Zofingen<br />

- seiner Gattin Ursula Münch für 20 Mark Morgengabe 16 Stuck ab<br />

Gütern der Herren von Büttikon zu Schötz.^^ Zu diesen Einkünften gehörte die<br />

Vogteiabgabe ab der oberen widme (1346), bzw. von der kappelen widme ze<br />

Schötz (1353). 1421 verkaufte Agnes II. von Büttikon, Gattin des Wernher von<br />

Grießheim, eine späte Nachfahrin Walthers I. von Büttikon, u.a. einige Vogteiabgaben<br />

zu Schötz <strong>und</strong> den Twing <strong>und</strong> Bann in diesem Dorf an Luzern. <strong>Die</strong>ses<br />

Schötzer Gut der Herren von Büttikon könnte ursprünglich auf die Freien von<br />

Wediswile zurückgehen, war doch Walther I. von Büttikon in zweiter Ehe mit<br />

Elisabeth von Wediswile verheiratet. <strong>Die</strong> unter Büttikoner Vogtei stehende<br />

obere Kapellenpfründe scheint erst nach 1275 gestiftet worden zu sein <strong>und</strong><br />

taucht 1440 unvermittelt in der Hand Heinrichs IV. von Bubenberg auf<br />

Man vergleiche zu diesen Entwicklungen: C. Meyer-Isenschmid, Fragmente zur<br />

Pfarreigeschichte von Schötz. In: Heimatk<strong>und</strong>e des Wiggertales, 25/1966,<br />

S. 57ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!