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Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

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DIE SPÄTMITTELALTERLICHEN PFARREIEN 183<br />

nenzien handelte es sich um Zeil LU, [Ober-]Entfelden AG <strong>und</strong> Mehlseckea<br />

LU.ö Während der Haupthof Pfäffikon <strong>und</strong> der Nebenhof Mehlsecken dem<br />

Lukmanierkloster schon früh wieder verloren gingen, gelang es Disentis, Entfelden<br />

<strong>und</strong> Zeil bis ins Spätmittelalter hinein zu halten. Verwaltungsmittelpunkt<br />

dieses um die Kapelle Burgrain vermehrten Streugüterbesitzes wurde offensichtlich<br />

Oberentfelden. <strong>Die</strong> Martinskirche in Zeil dürfte erst durch Disentis errichtet<br />

worden sein. Vor dem 2, Februar 1330 verkaufte das Bündner Kloster das gut ze<br />

Endveld mit den chilchensetzen <strong>und</strong> mit allen den rechten, so dar zu gehörent an<br />

das Kloster Königsfelden.^ 1333 trat Königsfelden den hof zu Entfeit <strong>und</strong> den<br />

kylchensatz zu Entfeit, den hof ze Celle <strong>und</strong> den kirchensatz zu Celle <strong>und</strong> den<br />

kylchensatz zu Burgrein tauschweise an Gilg von Rubiswile ab.^ Im Verlaufe<br />

des späteren 14. Jahrh<strong>und</strong>erts haben entweder Henman von Rubiswile, Sohn<br />

Gilgs, oder der Verwalter von Henmans Erbe, Cunrat von Stoffeln, Zeil weiterveräußert.*<br />

Erwerber von Twing <strong>und</strong> Kirchensatz Zeil waren entweder Ulrich X.<br />

(1330-1372) oder dessen Sohn Rudolf III. (1364-1415) von Büttikon. 1413 hatte<br />

ein Schiedsgericht im Streit zwischen dem Pfarrer von Zeil <strong>und</strong> Rudolf von<br />

Büttikon um Rechte <strong>und</strong> Pflichten von Pfarrer <strong>und</strong> Patronatsherr zu entscheiden.^^<br />

Twing <strong>und</strong> Kirchensatz Zeil fielen schließlich an Rudolfs Tochter Agnes<br />

von Büttikon, Gemahlin Wernhers von Grießheim. Agnes verkaufte 1421 mit<br />

ihrem gesamten AUod in der Grafschaft Willisau auch Twing, Vogtei <strong>und</strong> Kirchensatz<br />

Zeil an die Stadt Luzern.i»^<br />

1 Bündner ÜB I Nr 132.<br />

a FDA 1, 238.<br />

3 Gfrd 29, 179 (Jahrzeitbuch Pfarrkirche Willisau, 31. Januar).<br />

* FDA 5, 83.<br />

^ Bündner ÜB I Nr 132. Zu den Lozierungen siehe Anmerkung 6.<br />

* Vgl. Elisabeth Meyer-Marthaler, Disentiser Besitz im Kanton Luzem, in Zeitschrift für<br />

Schweizer Kirchengeschichte 44/1950, S. 153fF. Anderer Ansicht sind: Nüscheler/Lütolf<br />

(Gfrd 61, 242), Hecker, S. 75 <strong>und</strong> offenbar auch Reinle (Kunsldenkmäler des Kantons<br />

Luzern V, S. 281).<br />

' Argovia 5, S. 47ff. Nr XXX.<br />

8 StAG Urk. Königsfelden 133.<br />

* In dem 1380 an Rudolf III. von Hallwil übergehenden restlichen Rubiswiler Erbe sind<br />

Zeil <strong>und</strong> Burgrain nicht mehr enthalten (vgl. J. J. Siegrist, Rupperswil. Ein aargauisches<br />

Bauerndorf im Mittelalter <strong>und</strong> der frühen Neuzeit. Bd. 1, Rupperswil 1971, S. 58f.).<br />

^° Argovia 29, 117 Nr 326.<br />

" StLU Urk. 170/2437.

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