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Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

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DIE SPÄTMirreLALTERLICHEN PFARREIEN 159<br />

St. Margreten-Iflikon (r<strong>und</strong> ein Drittel der heutigen Gemarkung Oberkirch). -<br />

2. Südöstliche Hälfte der Gemarkung Schenken mit angrenzenden Teilen der<br />

Gemarkung Gunzwil. - 3. östliche Hälfte der Gemarkung Geuensee.<br />

Ursprüngliches Patrozinium Um 1278/80 Maria*, 1472 unser Frbw ze<br />

Oberkilch^ - 1632 S. Pancratius«<br />

Taxation der Einkünfte 1275 (Bischof): 20 Mark Silber^ - 1306 (Herrschaft<br />

Österreich): DM herschaft liehet öch die kirch, du giltet über den pfajfen<br />

16 marchas silber'^ - 1371 (Bischof): Keine Angabe über die Taxation^<br />

Zur Geschichte des Kirchensatzes^ Resultat der archäologischen Grabung<br />

in der abgebrochenen alten Kirche Oberkirch ist die Erkenntnis, daß die<br />

ältesten F<strong>und</strong>amente der ecclesia superior in der Großpfarrei Sursee in das<br />

9. Jahrh<strong>und</strong>ert zu setzen sind. Angesichts des in die Pfarrei Sursee «hineingebetteten»,<br />

seltsam zerstückelten Pfarreiterritoriums ist die Stiftung dieser<br />

ecclesia superior <strong>und</strong> die Aussprengelung ihres Pfarreiterritoriums aus dem größeren<br />

Verband als Vorgang innerhalb der Sippe der unbekannten Eigenkirchenherren<br />

des Gotteshauses «Sursee» (Landzunge bei Mariazeil?) zu betrachten.<br />

Beide Kirchen tauchen im früheren 11. Jahrh<strong>und</strong>ert im Zusammenhang mit den<br />

Vorgängern der Grafen von Lenzburg auf. 1036 ist die ecclesia superior Amtsgut<br />

des lenzburgischen Vogts des Stifts Beromünster.^ Nach dem Aussterben der<br />

Grafen von Lenzburg fiel die Kirche Oberkirch an die Grafen von Kiburg. 1252<br />

war ein Herr von Liebenberg, Vertreter eines kiburgischen Ministerialengeschlechts<br />

(Schenken), Pleban in Oberkirch.^ Mit der Kiburger Erbschaft dürfte<br />

dieser Kirchensatz 1273 an das Haus Habsburg gekommen sein.i" 1374 gewährten<br />

die Herzoge von Österreich dem Bischof von Brixen, Johannes Schultheiß<br />

von Lenzburg, <strong>und</strong> seinen Verwandten das Recht, u.a. die Pfarrkirche Oberkirch<br />

noch einmal zu besetzen.^^ 1376 vergabten die gleichen Herzoge den<br />

kilchensatz <strong>und</strong> die lehenschaft der kilchen ze Oberkirch an das von den Gugtern<br />

verwüstete Kloster St. Urban.'^ 1383 bestätigte der Bischof von Konstanz diese<br />

Schenkung <strong>und</strong> inkorporierte die Pfarrei Oberkirch dem Kloster.^s Oberkirch<br />

blieb in der Folge Teil der Vermögensmasse St. Urbans.<br />

1 ÜB Zürich 2 Nr 851/852.<br />

2 Merz, Lenzburg, S. 4* Nr 1 (noch nicht Ortsname).<br />

3 FDA 1, 241.<br />

■1 QW I/l Nr 305 (Vidimus): Siegel <strong>Die</strong>thelms, des Dekans von Oberkirch.<br />

5 StAG 6053.<br />

« Hecker, S. 67f.<br />

' QSG 14,231.<br />

8 FDA 5, 84.<br />

8 Vgl. Gfrd 22, 56ff. (Joseph Bölsterli, Oberkirch, Pfarrei im Landkapitel Sursee),<br />

i» QW I/l Nr 1092. Vgl. QSG 14, 231.<br />

" Thommen IT Nr 26.<br />

12 Gfrd 16, 35 Nr 2.<br />

13 Gfrd 16, 36 Anmerkung 1.

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