Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien
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136 DIE LUZERNER PFARREIEN UND LANDVOGTEIEN<br />
9 QWI/2Nr 1249.<br />
10 FDA 5, 82.<br />
1^ Estermann, Hochdorf, S. 14 Anmerkung*.<br />
12 QW 1/2 Nr 309.<br />
13 QW 1/2 Nr 384.<br />
ESCHOLZMATT<br />
Dekanat Lützelflüh (Archidiakonat Burg<strong>und</strong>), Karte 18<br />
Überlegungen zum Ortsnamen Einerseits vergabte Lütold von Sumiswald<br />
1225 die Kirche Ascoldesbach an den Deutschen Orden^ bzw. an das von<br />
ihm gestiftete Deutschordenshaus Sumiswald, anderseits erscheint die Kirche<br />
Dürrenroth (RoijRota) seit 1371 im Eigentum eben dieser Deutschordenskommende<br />
Sumiswald.^ Da die Kirche Dürrenroth angeblich vorher nicht faßbar<br />
ist, wurden hypothetisch Ascoldesbach <strong>und</strong> Rota gleichgesetzt. Dabei wurde<br />
übersehen, daß zur ehemaligen Freiherrschaft Balm noch im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
ein Dorf J?o/i3 mit Kirche gehörte, bei dem es sich nur um Dürrenroth gehandelt<br />
haben kann. 1295 <strong>und</strong> 1296 urk<strong>und</strong>ete Judenta, die Witwe des Freiherrn Rudolf<br />
von Balm sehg, in Rota.^ Infolge des Blutrachekrieges gegen die Mörder König<br />
Albrechts von Österreich (1309) fiel die Herrschaft Balm an das Reich <strong>und</strong><br />
wurde an Graf Otto von Straßberg, Reichslandvogt in Burg<strong>und</strong>, verliehen. 1312<br />
verkaufte dieser Reichslandvogt die ehemals baimischen Herrschaftsbestandteile<br />
südlich der Aare (Altbüron, Altishofen <strong>und</strong> Rota) mit den Kirchensätzen<br />
Rota <strong>und</strong> Altishofen an den Deutschen Orden.^ Damals dürften Dorf <strong>und</strong> Kirchensatz<br />
Rota der Deutschordenskommende Sumiswald zugeteilt worden sein.<br />
Mit aller Vorsicht darf daher behauptet werden: Rota = Dürrenroth, Ascoldisbach<br />
= Escholzmatt.<br />
Erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnungen Ortsname: [um 1160 AfskolvismattenY,<br />
1225 Ascoldesbach, 12A0 AskoltispachjAskoltismale^, \215 Aschelsmaton^ -<br />
Kirche: 1225 ecclesia Ascoldesbach^, 1275 de Äschelsmaton ... ecclesia^ -<br />
Pfarrei: 1313 kilchspel ze Eschelsmatterf - Rector/Leutpriester: 1275 plebanus<br />
in Aescholsmat^<br />
Pfarrsprengel Gemarkung Escholzmatt, übergreifend auf die Gemarkungen<br />
Schupfheim, Flüeli <strong>und</strong> Marbach<br />
Ursprüngliches Patrozinium S. Jacobus major**<br />
Taxation der Einkünfte 1275 (Bischof): 30 Pf<strong>und</strong> = 12 Mark« - 1371<br />
(Bischof): Keine Angabe über die Taxation^<br />
Zur Geschichte des Kirchensatzes Im obersten Tal der Kleinen Emme<br />
besaßen neben dem Benediktinerkloster Trüb die Freiherren von Trachselwald<br />
<strong>und</strong> diejenigen von Sumiswald Güter <strong>und</strong> Rechte. Zweifellos gründeten die<br />
Sumiswalder auf ihrem Allod wohl im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert die Pfarrkirche Ascoldesbach,<br />
die Lütold von Sumiswald 1225 an die von ihm gestiftete Deutschordenskommende<br />
Sumiswald vergabte.i Für über 100 Jahre sind die Geschicke dieses<br />
Kirchensatzes nicht bekannt; die Rechte an der Kirche gelangten während die-