30.10.2013 Aufrufe

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

Die Luzemer Pfarreien und Landvogteien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIE SPÄTMITTELALTERLICHEN PFARREIEN 131<br />

gut versehen war <strong>und</strong> daß 1312 die Pfarrei Altishofen an den Deutschen Orden<br />

überging.' In der Vogteioffnung Dagmersellen von 1346« wird das kleine Gotteshaus<br />

ausdrücklich als capell bezeichnet. Zweimal in der Woche sollte in dieser<br />

Kapelle Messe gelesen werden. Im Liber marcarum des Bischofs von Konstanz<br />

(1371), das auch unbedeutende Filialen aufzeichnet, wird Dagmersellen<br />

nicht genannt.^ Dagegen wird die capellania in Tamersellen 1508 im bischöflichen<br />

Registrum subsidii caritativi erwähnt, fälschlicherweise jedoch als in der<br />

Pfarrei Ettiswil gelegen bezeichnet.« <strong>Die</strong> Tatsache war wohl so, daß damals<br />

diese Einsiedler Kapelle von der Einsiedler Pfarrkirche Ettiswil aus betreut<br />

wurde, jedoch in der Pfarrei Altishofen lag. Dagmersellen ist auch in der früheren<br />

Neuzeit nie aus dem Filialverhältnis herausgewachsen.<br />

1 QW II/3, 376.<br />

a Merz, Lenzburg, S. 7* Nr 3.<br />

» Font. Rer. Bern. 2 Nr 716.<br />

* QWI/lNrll56.<br />

6 Hecker, S. 62. Alfred Felber, 900 Jahre Dagmersellen, Dagmersellen 1976, S. 220.<br />

« FDA 35, 97.<br />

' Siehe unter Altishofen.<br />

8 Segesser I, S. 664fr.<br />

» FDA 5, 83.<br />

DOPPLESCHWAND<br />

Dekanat Oberkirch, Karte 18<br />

Erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnungen Ortsname: 1275 Towenswande^. 1306<br />

Toboltzswanden^ ~ Pfarrei: 1306 kilchdri ze Toboltzswanden^ - Rector/Leutpriester:<br />

1314 kilcher ze Togoltschwand^<br />

Pfarreisprengel Gemarkung Doppleschwand<br />

Ursprüngliches Patrozinium 1584 S. Nicolaus*<br />

Taxation der Einkünfte 1275 (Bischof): 23 Pf<strong>und</strong> = 9^5 Mark Silber^ -<br />

1371 (Bischof): Keine Angabe über die Taxation*<br />

Zur Geschichte des Kirchensatzes <strong>Die</strong> Kirche Doppleschwand war<br />

zweifellos eine Stiftung der Freiherren von Alt-Wolhusen oder der Freien von<br />

Kapfenberg, vermutlich ein selbständig gewordener <strong>und</strong> im frühen 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

ausgestorbener Seiten- oder Bastardzweig der Alt-Wolhuser. Seit dem<br />

mittleren 13. Jahrh<strong>und</strong>ert gehörte Doppleschwand zur Herrschaft des auf der<br />

äußeren Burg Wolhusen sitzenden Juniorzweiges der Freiherren von Wolhusen.<br />

Der Herrschaftskomplex dieses Zweiges wurde zwar 1313 an Österreich verkauft,<br />

blieb jedoch als Lehen im Besitz der Wolhuser <strong>und</strong> ihrer Rechtsnachfolger.<br />

Doppleschwand <strong>und</strong> sein Kirchensatz gelangten erst um 1370 wieder unter<br />

die direkte Herrschaft Österreichs. Nach dem Übergang der Herrschaft Wolhusen<br />

an Luzern finden wir den Kirchensatz Doppleschwand als luzernisches<br />

Lehen in der Hand des Vogtschreibers Hans von Lütishofen. Seine Nachfahren<br />

vergabten dieses Recht 1478 an das Stift Beromünster, dem dieser Kirchensatz<br />

1480 inkorporiert wurde.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!