SaUitchc Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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hat. Nun wird die Sce aber um so tiefer, je weiter man
hinein kommt, daher kann man nicht alle Gassen der Stadt
sehen. Was wir sahen schien uns wohl so groß, wie Lübeck.
Denn die Länge mogle ein klein Vicrtelweges sein, die Breite
etwas größer, als die der Stadt Lübeck. Daraus mag man
schließen, welche Größe vielleicht das Uebrige hatte, das wir
nicht sehen tonnten.')
Der Altertumsforscher kann sich zu den Gegenständen
seiner Thätigkeit in zwiefacher Weise verhalten. Entweder er
sucht die Denkmäler an den Orten auf, wo sie sich befinden,
wo sie ihre eigenste Bedeutung haben und vergegenwärtigt
sich da durch deren Ansicht die Vergangenheit, von der sie
Zeugniß geben, oder er sammelt sie von allen Enden her,
macht sie sich eigen und stellt sie nach einer von ihm gemachten
Ordnung in Museen und Antiquarien aus.
Kantzows Fahrt über den vermeintlichen Ruinen von
Vineta ist, so viel bekannt, der Anfang der ersten jener beiden
Methoden in unserm Lande.
Die Reise dahin wurde von Wolgast aus wiederholt,
vielleicht mehrmals; von einem mal findet sich bestimmte Kunde.
In Wolgast hatte Kantzow gelebt; seine Meinung von
der Lage Vinetas scheint am herzoglichen Hofe in jener Stadt
die angenommene gewesen, auch nach ihres Urhebers Tode
geblieben zu sein. Dadurch mag ein junger Herzog von
Braunschweig, der noch bei Lebzeiten Philipps I. oder bald
nachher dort zum Besuche war, veranlaßt sein, die Reise nach
Damerow zu unternehmen, um die Wunderstadt Vinela zu
sehen. Er kam in Begleitung mehrerer Personen, auch der
Hofprediger aus Wolgast war unter ihnen. Sie zeigten dem
fürstlichen Gaste, aus der Sce herumfahrend, die vermeinten
') Kanhow von Koscgarten. S. 49—51.