SaUitchc Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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ihn selbst in die Behausung eines der Kardinale.
Der Abt
ging, wohin ihm geboten war, verwundert über die Leutseligkeit
des Oberhauptes der Kirche.
Als er darauf in einer andern, besondern Audienz Briefe
des Kaisers und der Pommerschcn
Nation überreichte und
hinzu fügte, die Heiligsprechung Otto's, die Erhebung seiner
Gebeine seien der Wunsch der gcsammten Kirche,
der Papst:
erwiederte
,,Ist die Rede von dem Bischöfe Otto, den man
den Lehrer und Prediger der Pommern nennt? das ist ein
heiliger, wahrhaft seliger Mann, er hat Gott gefürchtet und
dessen Gebote gehalten.
Aber wo ist das Buch seiner Wunder?"
Der Abt zog eine Lebensbeschreibung Otto's, die er
aus Bamberg mitgebracht halte,')
unter dcm Gewände hervor,
schlug sie auf und überreichte sie mit den Worten: „Hier
ist es." Clemens gab das Buch einem der Kardinale mit
dem Auftrag, es durchzulesen und am andern Tage über dessen
Inhalt Bericht zu erstatten.
Als nun auch der sich dahin
erklärte, wer das Leben Otto's lese, müsse einsehen, der Apostel
der Pommern stehe keinem andern unter den Vekennern
Christi nach, ja er habe kaum seines Gleichen; da nahm der
Papst keinen Anstand weiter,
sondern erließ am 29. April
l l89 ein Schreiben an die Bischöfe von Merscburg und Eichstädt,
die Aebtc zu St. Emmeram in Negcnsburg und zu
Schwarza und an den Dekan und den Scholasticus in Würzburg,
des Inhaltes, sie sollten die Wahrheil der ihm vorgetragenen
Nachrichten von dem Leben und den Wundern Otto's
untersuchen, und fänden sie nichts, das im Wege stehe, den
Verstorbenen in apostolischer Vollmacht öffentlich und festlich
für canonisirl erklären, den Tag seines
Gedenktag fest sehen und dessen kirchliche Feier
Todes als seinen
anordnen.')
') Vit» czuoczue t^us plena 5lßNl8 et virlutiklis etc. I^l)l)0 128.
2) Codex Pom. V. I. Nr. 67. In dem Abdruck der Urkunde
fehlt ein »on zwischen dem Lt s» und dem darauf folgenden inveneriti«.