SaUitchc Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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funden, oder welche andere Ursache sonst mag gewirkt haben:
es scheint, daß um diese Zeit die Meinung unter dem Volt
rege gewesen, in den Hcidcngräbern seien Schätze verborgen.
Ein einzelner Fall, den v. Wedel in seinem Hausbuch') beim
Jahre 1594 erzählt, deutet darauf hin. „Es haben — sagt
er — in diesem Jahre die Grypswaldischen in der Vuggenhagen
Gütern, auf ihre Vergünstigung durch neue Steinmetzer
etliche grosse Feldsteine aus den Hügeln oder (wie es der gemeine
Mann nennt) Hünengräbern, der an dem Orte
viele sein sollen, ausheben, kleuben und abschlichten lassen.
(Diese Kunst kommt erst bei uns wieder Herfür, denn daß sie
ehemalen gewesen, zeigen die alten Kirchengebäu genugsam
au.) Wie die nun an einen solchen grossen Stcinhausf ge>
rathen und den geöffnet, haben sie etliche menschliche ooi-^ora
die noch ganz, derer theils II, theils auch wol 16 Schuhe lang,
in einer Ordnung, dazwischen Krüge mit Erde gefüllt gestanden,
gelegt gefunden. Wie sie aber hernach an einen andern
Stcinhauff, dem vorigen gleich, kommen und denselben auch
versuchen wollen, hat sich ein Getümmel um die Arbeiter her
(wie sie vorgeben) erhoben, als ob mit Schlüssclgctön um sie
her gerauschet und gctanzet würde. Worüber sie erschrocken
und von dem Ort zu graben nachgelassen. Als aber die
Kerle sich hernach bald verloren und aus dem Wege gemacht,
hat man geachtet, daß sie allda Geld gefunden und also das
Gespenst gelichtet, damit sie mit Fuge davon kommen." °)
') M. s. über diese Handschrift Balt. Stud. III. H. 1. S. 90.
2) Joachim von Wedeln ^rin2le8 oder Hausbuch, worinnen die
vornehmsten Geschichten/ so sich von Anno Christi 1500 bis »^ ^n>
num l606 so wohl in Pommern, als auch in ganz Europa und andern
Ocrtern zugetragen lc. Handschrift der hiesigen Landschaftsbibliothek
Bl. 230. Die oben angeführte Stelle ist ungenau abgedruckt in
Dahnert Pomm. Bibliothek- II. S. 93. 94.