SaUitchc Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

180
Noch eine andre mittelalterliche Straße aus Dänemark
nach Nom ging von Lüdet über Mollen, Vraunschweig,
Goslar, Ottcrode, Mühlhausen, Eisenach, Meiningen, Würzburg,
Ochsenfurt, Rolhcnburg, Augsburg, Hohcnschwangau,
Partcntirchen, Insbruck, Matray, Stcrtzingcn, Brixen,
Botzen und Trient durch die Berner Klausen nach Bern
oder Verona.')
Deutschland selbst bewahrt ein eigenes, von diesen Nordischen
Angaben unabhängiges Zeugniß der Pilgerzüge, die
im Mittelalter von jenseit der Ostsee an und über die Alpen
gegangen sind.
Auf einer Insel im Rhein, wo dieser Fluß aus dem
Bodensce tritt, lag seit dem Jahre 724 die Abtei Neichenau')
Sie war neben St. Gallen, das nur vier Jahre früher gestiftet
wurde, 3) das älteste Kloster auf Deutschem Boden,
gepriesen wegen dcr Gelehrsamkeit, dcr strengen Zucht, des
kirchlichen Eifers seiner Mönche/) wegen der wundcrlhätigcn
Heilthümer, dir in ihm aufbewahrt und den Gläubigen gezeigt
wurden, dcr Leichname des Evangelisten Markus und Gcnesius,
dcs Märtyrers auch eines Krügleins gefüllt mit Blute Christi.
Dies letztere war seit dem Jahre 925 im Besitz des Klosters/)
') Suhm (Historie afDanmark. T. v. S. 44 Anm. ».) theilt
diese Straße mit aus einer Isländischen Handschrift in Arne Magnussens
Sammlungen.
2) ?erl2 5Ion. (^6lm. ^. II. p. 37.
2) !.. c. p. 35.
^) I^sltx jVIon. (?erm. 1°. II. j). 32. /Xuzet enim in «^octis ela.
'I'. VI. p. 449.
5) ?e,»2 >Is>num. Kerm. "l. II. p. 38. 'l'.^I. p. 449. Nach
andern seit 92). l'eil- IV?0N. 1^. l. p. 68. '5. Vli. p. II2. Die Legende/
wie es nach Reichenau gekommen in l'on^ ivion. "l. VI. p.
446—449.