SaUitchc Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

161
ihren Götzen gcdienet, und Freudenklang gleichsam wie verursachen
wollen."')
Das Beispiel des Herzoges scheint nicht ganz ohne
Nachfolge geblieben zu scin. Auch Balthasar v. d. Marwitz,
„ein gelehrter, versuchter, ansehnlicher und begüterter Nobilis,"
wird um das Jahr 1617 als Besitzer einer schönen
Kunstkammer genannt. Wo er gewohnt, findet sich nicht angegeben,
in Stellin lebte er nicht. Vielmehr wird erwähnt,
wie er einmal hichcr gekommen und bei dem Arzt Dr. Aldinus
Weiß eingekehrt, 2) der wohl auch ein Kunstfreund und
Sammler von Merkwürdigkeiten und Alterthümern war. Denn
Marwitz und er wurden zugleich nach Hofe beschieden, um
ihnen die neuen Kunstarbeitcn vorzuzeigen, welche der Augsburgcr
Philipp Hainhofcr eben gebracht und die herzogliche
Familie erst zwei Tage vorher mit großer Theilnahme besichtigt
hatte.') Im Hause des Arztes Albums sah auch Micralius
die Glaser mit Vier, welche alten Gräbern entnommen
waren. 4)
Inzwischen trat, während die sammelnde Altcrlhumskundc
am herzoglichen Hofe in so hohen Ehren stand, auch
die wandernde, welche Kantzow und Lubbechius eingeleitet
hatten, in eine neue Entwickelung, gleichfalls durch Herzog
Philipp, und seiner Neigung zu allem Bildlichen entsprechend.
Es wurde der Ansang gemacht, unbewegliche
Alterthümer abzubilden und auf dem symbolischen Bilde des
Landes, der Karte, ihre Stelle zu bezeichnen, also die Anschauung,
welche der wandernde Archäolog in sich aufgenommen
halte und im Gedächtniß fest zu halten suchte, wieder
') Cos'muv von Simmern Chronik von Pommern. Handschrift
der hiesigen Landschaftübibliothck S. 653.
') Baltische Studien II. H. 2. S. 39.
") A. a. O. S. 40. 4l. 36.
*) Baltische Studicn Xlli. H. 2. S. 139.
XIV. 1. 11