SaUitchc Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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tcn Bauern wurden zu Befestigung^ und Schanzgrabcn-Arbeiten
verwendet. Die Bürgerschaft bewachte abwechselnd die
Wälle, wobei stets die strengste Mannszucht aufrecht erhalten
wurde. Ein als permanentes Kriegsgericht organisirtes f. g.
Kricgs-Commissariat bestrafte augenblicklich jeden auffallenden
Dicnstfthler und Exceß; tägliche Betstunden in allen Kirchen
Morgens halb II Uhr wurden eingeführt.
Trotz des heftigen Bombardcmcnts (am Michaclistage,
den 29stcn Seplbr., zählte man 566 Schüsse aus grobem
Geschütz) kam bei dcr sorgfältigen Aussicht der Bürger eine
eigentliche Fcucrsbrunst nirgends zum Ausbruch. Die Belagerten
machten wiederholte glückliche Ausfälle, so z. B. am
lsten November, wo 300 Feinde niedergemacht, mehrere höhere
und niedere Offiziere so wie über IW Gemeine gefangen, fast
alle Stücke in den genommenen Batterien vernagelt oder zerhauen
und bedeutende Quantitäten Pulvcr, Musketen, Pitcn,
Schaufeln erbeutet wurden. Am Abend desselben Tages langte
der Reichs Admiral und General-Statthalter von Pommern,
Graf Wrangcl, zu welchem bereits zweimal Deputirte abgesandt
waren, aus Stralsund zu Wasser glücklich an. Auch
brachte er über WO Mann Suceurs mit. Seine Gegenwart
stößte den Bürgern und Soldaten neuen Muth ein.- Gleich
am folgenden Tage, den 2ten November, wagte man einen
Ausfall zu Wasser nach Curow, woselbst eine feindliche Niederlage
von Munition, Proviant und andern Sachen theils
genommen, theils vernichtet wurde. Am 5tcn Novbr. reiste
Graf Wrangel wieder ab, und schon in der folgenden Nacht
vom 5ten zum 6tcn November zogen die Belagerer, nachdem
sie die Hälfte ihrer Mannschaften verloren hatten und an der
Einnahme der Stadt verzweifelten, in aller Stille ab und davon.
Noch wahrend der Belagerung batte König Carl X. von
Schweden in einem eignen Schreiben der Bürgerschaft Stettins
seine Anerkennung ausgesprochen und sie zu fernerem tapferen
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