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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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33 Neue Entwicklungen zu Phasenhöhenmessungen am IAP<br />

(D. Keuer, J. Trautner)<br />

Phasenhöhenmessungen werden am Standort des IAP in Kühlungsborn seit 1959 durchgeführt<br />

(Abb. 33.1). Eine so lange Messreihe ist ein wertvolles Instrument, um Langzeittrends in der Ionosphäre<br />

zu dokumentieren. Die Messungen bestechen durch die Einfachheit ihrer Durchführung und<br />

ihrer Robustheit gegenüber technischen Änderungen, die im Verlauf einer derartig langen Messperiode<br />

kaum zu vermeiden sind. Es ist lediglich die Feldstärke eines entfernten Rundfunksenders<br />

aufzuzeichnen.<br />

scheinbare Höhe [km]<br />

83.5<br />

83<br />

82.5<br />

82<br />

81.5<br />

81<br />

80.5<br />

80<br />

1960 1970 1980 1990 2000 <strong>2010</strong><br />

Jahre<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

Abb. 33.1: Scheinbare Höhe für einen konstanten Sonnenwinkel seit 1959.<br />

rel. Feldstärke [dB]<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

Kühlungsborn <strong>2011</strong>0511<br />

30<br />

04:00 06:00 08:00 10:00 12:00<br />

Zeit [UT]<br />

Abb. 33.2: Charakteristischer Feldstärkeverlauf für einen<br />

beispielhaften Vormittag.<br />

In Abb. 33.2 ist eine solche Registrierung<br />

mit ihren typischen Schwankungen<br />

im Verlaufe eines Vormittags dargestellt.<br />

Für die Auswertung ist die absolute<br />

Feldstärke nicht die entscheidende<br />

Größe, sondern es kommt auf das zeitliche<br />

Auftreten der Maxima und Minima<br />

an. Diese Feldstärkeänderungen sind einfach<br />

als Interferenz zweier Wellen zu beschreiben.<br />

Das Registriergerät erreichen<br />

also zwei Empfangssignale, deren Phase<br />

sich gegeneinander verschiebt. Es müssen<br />

somit zwei Wege vorhanden sein, auf denen<br />

die Signale den Empfänger erreichen.<br />

Abb. 33.3 zeigt eine naheliegende Erklärung.<br />

Die sich am Erdboden ausbreitende<br />

Bodenwelle und die an der Ionosphäre reflektierte<br />

Raumwelle erreichen den Empfänger.<br />

Um Informationen über die Ionosphäre zu gewinnen, kann zunächst die Bodenwelle als<br />

unveränderlich betrachtet werden. Es werden alle Veränderungen der Phasenlage dem Raumwellenanteil<br />

zugeordnet. Aus diesen Phasenänderungen lässt sich dann die scheinbare Höhe der reflektierenden<br />

Schicht bestimmen. In Abb. 33.1 ist diese Höhe über die vergangenen Jahre für einen<br />

konstanten Sonnenerhebungswinkel aufgetragen.<br />

99

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