Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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Es ist offensichtlich, dass bei dieser Betrachtungsweise die Konstanz der Bodenwelle eine wesentliche<br />
Voraussetzung ist. Ob das wirklich so ist, lässt sich aus der Messung selbst nicht herleiten.<br />
Man ist auf Annahmen oder theoretische Überlegungen angewiesen. Daher erfolgte am IAP eine<br />
Erweiterung der Messungen, um auch in dieser Frage aussagekräftig zu werden.<br />
Ionosphäre<br />
Allouis<br />
Bodenwelle<br />
Raumwelle<br />
Kühlungsborn<br />
Abb. 33.3: Aus der Überlagerung von Raum- und Bodenwelle<br />
kann die Höhe der Reflexion bestimmt werden.<br />
Quadratur Komponente<br />
Wenn es gelingt, eine gemeinsame<br />
externe Phasenreferenz sowohl für den<br />
Sender als auch für den Empfänger zu<br />
finden, kann die reine Amplitudenregistrierung<br />
um den Phasenanteil erweitert<br />
werden. Damit sollte eine Trennung<br />
der beiden Wellenanteile möglich<br />
sein. Die Sendefrequenz des langjährig<br />
für diese Messungen verwendeten Rundfunksenders<br />
in Allouis (Frankreich) wird<br />
durch ein Cäsiumnormal gespeist und<br />
ist somit hoch konstant. Seine Phasenlage<br />
wird durch das Pariser Observatorium<br />
SYRTE überwacht und die Änderungen<br />
gegenüber der internationalen Atomzeit<br />
wird in einer Übersicht veröffentlicht.<br />
Am Empfangsort wird die Phasenreferenz<br />
durch ein Rubidiumnormal bereitgestellt,<br />
welches über die GPS - Satelliten einen festen Bezug zur Atomzeit erhält.<br />
So ist es seit März <strong>2011</strong> möglich,<br />
den in Phase liegenden und<br />
den Quadraturanteil aufzuzeichnen.<br />
Nach einer Glättung der Mess-<br />
100<br />
Kühlungsborn <strong>2011</strong>0511<br />
werte wird der in Abb. 33.4 gezeigte<br />
Verlauf sichtbar, der nur<br />
0<br />
unter Benutzung der festen Phasenankopplung<br />
möglich ist. Es ist<br />
die Entwicklung der Feldstärke im −100 Bodenwelle<br />
Phasenraum im Laufe eines Vormittags<br />
unter Verwendung der sel-<br />
Raumwelle<br />
−200<br />
ben Messwerte, die der Abb. 33.2<br />
zugrunde liegen, zu sehen. Diese<br />
Kurve kann leicht als Summe zweier<br />
Anteile interpretiert werden. Da<br />
−300<br />
ist die konstante Bodenwelle, die<br />
vom Koordinatenursprung auf das −400<br />
Zentrum der Spirale weist und die<br />
sich um dieses Zentrum drehende −500<br />
Phase der Raumwelle mit ihrerseits<br />
ansteigender Amplitude zu sehen.<br />
Es gelingt so, die Bodenwelle<br />
In−phase Komponente<br />
und die Raumwelle voneinander zu<br />
trennen.<br />
0 100 200 300 400 500<br />
Abb. 33.4: Phasenverlauf des Messsignals unter Verwendung derselben<br />
Messwerte, die in Abb. 33.2 verwendet wurden.<br />
100