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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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19 MAARSY: Räumliche Verteilung kosmischer Radiostrahlung<br />

(T. Renkwitz, W. Singer, R. Latteck, G. Stober, M. Rapp)<br />

Für das Antennenfeld des neuen VHF-Radars MAARSY wurden zahlreiche Simulationen zur<br />

Quantifizierung des Strahlungsdiagramms durchgeführt, die es ermöglichten, die Charakteristik<br />

für verschiedene Antennenkonfigurationen der Ausbaustufen zu bestimmen. Diese Simulationen<br />

berücksichtigen sowohl die Eigenschaften der Einzelantennen als auch die Gruppencharakteristik<br />

und damit die Kopplung der Antennen untereinander sowie den Einfluss des Bodens innerhalb<br />

vorgegebener Parameter. Allerdings war es bisher nicht möglich, das Strahlungsdiagramm dieses<br />

Radars und die Positionierung des Radarstrahls experimentell nachzuweisen. Die Kenntnis des<br />

Strahlungsdiagramms, insbesondere die Breite und die Intensität in Hauptstrahlrichtung als auch<br />

die Unterdrückung der Nebenzipfel, sind für die Analyse aller Radarexperimente bedeutend. Aus<br />

diesem Grund wurden nach der vollständigen Inbetriebnahme passive Experimente durchgeführt,<br />

in denen mit dem Radar kosmische Radioquellen beobachtet wurden.<br />

0<br />

5<br />

Cassiopeia A<br />

0<br />

−2<br />

zenith angle /°<br />

10<br />

15<br />

20<br />

25<br />

Cygnus A<br />

−4<br />

−6<br />

−8<br />

power / dB<br />

30<br />

−10<br />

13 15 17 19 21 23 01 03 05 07 09 11<br />

UTC − <strong>2011</strong>/12/01 − <strong>2011</strong>/12/02<br />

Abb. 19.1: Empfangene Intensität kosmischer Radiostrahlung mit dem MAARSY-Radar vom 1. – 2. Dez.<br />

<strong>2011</strong>; Die größte Intensität geht von Cygnus A (14:15 UTC) und Cassiopeia A (17:38 UTC) aus.<br />

Die freie Steuerbarkeit des MAARSY-Radarstrahls ermöglicht es, Scans mit sehr guter zeitlicher<br />

und räumlicher Auflösung für die Beobachtungsfrequenz von 53,5 MHz durchzuführen. Für<br />

dieses Experiment wurden 343 von 433 Antennen genutzt, da diese in sieben unabhängigen Antennengruppen<br />

gleicher Eigenschaften aufgeteilt und digital verfügbar sind. Somit ist es möglich,<br />

einen kombinierten Radarstrahl in Software zu generieren, der keine weiteren Kombinierverluste<br />

enthält.<br />

Power /dB<br />

0<br />

−2<br />

−4<br />

−6<br />

−8<br />

observation, beam width: 5.2°<br />

simulation, beam width: 4.2°<br />

GSM, beam width: 5.6°<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

zenith angle /°<br />

Abb. 19.2: Intensität der kosmischen Radiostrahlung<br />

für den Supernova-Überrest Cassiopeia<br />

A in Abhängigkeit des Zenitwinkels θ für Beobachtung<br />

(rot) und Modell (schwarz) sowie das simulierte<br />

Strahlungsdiagramm in grün.<br />

In Abb. 19.1 sind die zeitlichen und richtungsabhängigen<br />

Variationen der Empfangsleistung<br />

eines Experiments vom 1. bis zum 2.<br />

Dezember <strong>2011</strong> dargestellt. In diesem Experiment<br />

wurde der Radarstrahl vom Zenit mit 1 ◦<br />

Auflösung bis 34 ◦ Zenitwinkel (θ) nach Süden<br />

(φ =180 ◦ ) geschwenkt. Deutlich zu erkennen<br />

sind die Radiogalaxie Cygnus A (um 14:15 UTC)<br />

und der Supernova-Überrest Cassiopeia A (um<br />

17:38 UTC) und die grüne Kontur der Milchstraße.<br />

Für den beobachteten Zeit- und Winkelbereich<br />

konnte eine Dynamik von 10,5 dB beobachtet werden,<br />

die eine weitere Analyse der zuvor genannten<br />

Hauptrauschquellen gestattet. Zur Verifikation<br />

der Radarstrahlposition wurden der Schwenkwinkel<br />

und die Zeit bestimmt, zu der sich das Signal<br />

der Rauschquelle maximiert. Aus der Zeit des Signalmaximums<br />

kann auf den Positionierungsfehler<br />

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