Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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In Abb. 15.2 sind die Messvolumina beider<br />
Lidarsysteme und des Meteorradars schematisch<br />
dargestellt. Während die Lidars sehr enge<br />
Sichtfelder haben, die Durchmesser betragen in<br />
85 km Höhe nur 15 bzw. 33 m, misst das Radar<br />
in einem sehr viel größeren Volumen, der<br />
Durchmesser des Sichtfeldes beträgt in der gleichen<br />
Höhe 170 km. Im Verlauf einer Kampagne<br />
im Januar 2009 wurden während mehr als<br />
40 Stunden gemeinsame Lidar-Windmessungen<br />
durchgeführt. In Abb. 15.3 sind für die Messung<br />
in der Nacht vom 26. auf den 27. Januar die Vertikalprofile<br />
des Zonalwindes gezeigt, wie sie von<br />
beiden Lidarinstrumenten unabhängig voneinander,<br />
unter Nutzung verschiedener physikalischer<br />
Prinzipien, bestimmt wurden. Der Vergleich<br />
der beiden Windprofile ist sehr gut: Im<br />
Überlappungsbereich zwischen 79 und 83 km<br />
sind die beiden Windprofile im Rahmen der<br />
85 km<br />
33 m<br />
170 km<br />
90°<br />
SKiYMET meteor radar<br />
2 km<br />
15 m<br />
ALOMAR observatory<br />
Abb. 15.2: Schematische Darstellung der Messvolumina<br />
der Windlidars auf ALOMAR (grün – RMR-,<br />
orange – Na-Lidar) und des Meteorradars (blau)<br />
1<br />
Fehlerbalken gleich. Dieser exzellente Vergleich zeigt, wie gut beide Lidarinstrumente absolute<br />
Windgeschwindigkeiten messen können. Die Kombination beider Instrumente erlaubt, die Windumkehr<br />
bei etwa 82 km Höhe zu erfassen. Während der längsten Messung in der Nacht vom 22.<br />
auf den 23. Januar wurde mit dem NWT der Meridionalwind gemessen. Im Verlauf dieser Messung<br />
wurden ausgeprägte Wellenstrukturen im Meridionalwind beobachtet. Abb. 15.4 zeigt die Abweichung<br />
des Meridionalwindes vom mittleren Windprofil des betrachteten Zeitraums. Deutlich sind<br />
Wellenstrukturen zu erkennen, deren Amplituden mit der Höhe zunehmen. Ihre vertikalen Wellenlängen<br />
und Phasenlagen variieren im Verlauf der Messung. Die Abnahme der vertikalen Wellenlänge<br />
im Höhenbereich 60 – 85 km kann durch die beobachtete Änderung des Hintergrundwindes<br />
(nicht gezeigt) erklärt werden. Diese beiden Beispiele zeigen, dass durch die Kombination zweier<br />
Lidars, deren Messmethoden auf verschiedenen Streumechanismen beruhen, ein sehr großer durchgängiger<br />
Höhenbereich der mittleren Atmosphäre mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung<br />
abgedeckt werden kann. Zukünftig sollen weitere gemeinsame Messungen durchgeführt und auch<br />
Radar-Windmessungen mit höherer horizontaler Auflösung für Vergleiche hinzugezogen werden.<br />
Altitude (km)<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
26./27. 01. 2009 17:05–2:30<br />
ECMWF<br />
18 UT<br />
Na lidar<br />
ECMWF<br />
0 UT<br />
60<br />
RMR lidar<br />
ECMWF<br />
6 UT<br />
50<br />
-100 -50 0 50 100<br />
Zonal wind speed (m/s)<br />
Altitude (km)<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
meridional wind deviation<br />
20 21 22 23 0 1 2 3 4 5<br />
Time on 22./23. 01. 2009<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
Wind speed deviation (m/s)<br />
Abb. 15.3: Vertikales Profil des mittleren Zonalwindes<br />
zwischen 50 und 100 km Höhe in der Nacht<br />
10<br />
26./27. Januar 2009 zwischen 17:00 und 2:30 Uhr,<br />
gemessen mit dem NWT. Die Messungen von<br />
RMR-Lidar (blaue Fehlerbalken) und Na-Lidar (rote<br />
Fehlerbalken) passen sehr gut zusammen.<br />
Abb. 15.4: Zeit-Höhen-Schnitt der Abweichung<br />
des Meridionalwindes für die Messung in der Nacht<br />
2<br />
22./23. Januar 2009, gemessen mit dem NWT. In<br />
beiden Datensätzen sind Wellenstrukturen sehr gut<br />
erkennbar, ihre Maxima sind mit schwarzen Linien<br />
hervorgehoben.<br />
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