Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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weitere Voraussetzung für die Messung mit kleinem Teleskopsichtfeld dar. Diese Art der Strahlstabilisierung<br />
ist seit mehreren Jahren in den K/Fe-Lidars und auch dem alten RMR-Lidar in<br />
Kühlungsborn in Betrieb.<br />
Zum Betrieb der Lidars werden auch Studenten eingesetzt, die somit einen direkten Einblick<br />
in die Wissenschaft und speziell in die Arbeit des IAP bekommen. Auf der anderen Seite erfordert<br />
der Einsatz von Studenten beim Betrieb komplexer Lidars einen hohen Grad an Automatisierung.<br />
Für das neue RMR-Lidar wurde dazu u. a. eine Überwachung der wichtigsten optischen und thermischen<br />
Parameter (z. B. Seeding-Qualität, Laserleistung, Kühlwassertemperatur) realisiert. Das<br />
Lidar kann zu einem großen Teil ferngesteuert werden, so dass z. B. die Räume für Laser und Detektor<br />
praktisch nicht mehr betreten werden müssen. Dies reduziert Störungen, die aufgrund von<br />
Temperaturschwankungen oder Trittschall auftreten können.<br />
Nach Beginn des Routinebetriebs im Juni<br />
<strong>2010</strong> wurden gleich im ersten Sommer mehr<br />
als 300 Messstunden erreicht. Anschließend musste<br />
der Betrieb allerdings für mehrere Wochen unterbrochen<br />
werden, da eine Linse des Aufweitungsteleskops<br />
aufgrund der hohen Laserleistung zerstört<br />
wurde. Nachdem diese durch eine haltbarere<br />
Quarzlinsen-Kombination ersetzt wurde, läuft das<br />
System praktisch unterbrechungsfrei, wann immer<br />
das Wetter dies zulässt. So wurden z. B. im Sommer<br />
<strong>2011</strong> allein mit dem neuen RMR-Lidar in<br />
Kühlungsborn erneut über 270 h Messungen in<br />
der Atmosphäre durchgeführt. Abb. 5.2 zeigt ein<br />
bei Tageslicht in Kombination von K-Lidar und<br />
neuem RMR-Lidar gemessenes Temperaturprofil.<br />
Man erkennt trotz der großen Wellenaktivität eine<br />
gute Übereinstimmung im Übergangsbereich bei<br />
85 km. Die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten ist in Kap. 9 beschrieben.<br />
Vorbereitung des Fe-Lidars auf die Antarktis<br />
Abb. 5.2: Temperaturprofil aus Messung mit<br />
dem neuen IAP RMR-Lidar und dem IAP K-<br />
Lidar am 30. September <strong>2011</strong> bei Tageslicht (Sonnenhöhe<br />
33 ◦ ). Grau: Statistischer Fehler der Messung.<br />
Nach ersten erfolgreich verlaufenden Messungen des Fe-Lidars auf Andøya 2008 stand fest, dass<br />
mit dieser Technik Tageslichtmessungen selbst bei höchstem Sonnenstand und relativ ungünstigen<br />
Wetterbedingungen an jedem Ort der Erde realisierbar sind. Daraufhin wurde geplant, das Fe-Lidar<br />
in die Antarktis nach Davis (69 ◦ S) zu bringen. Erste Ergebnisse sind in Kap. 6 beschrieben. Von<br />
Anfang an war klar, dass der Betrieb des Fe-Lidars in der Antarktis eine besondere Herausforderung<br />
werden würde, da Ersatzteile maximal zweimal und nur im Sommer mit monatelangem Vorlauf<br />
nach Davis gebracht werden können. Jeder Ausfall eines der Geräte würde daher das Ende der<br />
Messungen bedeuten. Bereits bei den ersten Messungen auf Andøya (2008) hatte sich gezeigt, dass<br />
die zwanzig Jahre alte Elektronik des gepulsten Lasers nicht mehr zuverlässig arbeitet und ersetzt<br />
werden muss. Noch während der Verhandlungen mit dem Hersteller kam das endgültige Ende und<br />
damit ein vorzeitiger Abbruch der Messungen auf Andøya im Juni 2009. Erst zwei Wochen vor<br />
dem Transport via Australien in die Antarktis konnte Anfang August <strong>2010</strong> der Laser wieder in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
Der lange Ausfall erlaubte bekannte Schwachstellen des Systems zu beheben. So wurde der<br />
gepulste Laser umgebaut (siehe Abb. 5.3 links) und z. B. gegen Staub gekapselt. Das Teleskopgestell<br />
(Abb. 5.3 rechts) wurde komplett aus Kohlefaser neu gebaut, um eine ausreichende Stabilität bei<br />
extremen Bedingungen zu gewährleisten. Gleichzeitig wurde die Dachluke erneuert und eine neue<br />
Klimaanlage eingebaut. Durch die Verlagerung der beiden Kompressoren für Klimaanlage und<br />
Laserkühlung in eine separate Holzkiste außerhalb des Containers (siehe Abb. 5.4) konnten störende<br />
Vibrationen und Turbulenzen im System stark reduziert werden. Für den Transport durch eines<br />
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