Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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Die energetische Analyse wurde separat für die beiden Wellentypen durchgeführt (Abb. 40.2).<br />
Während sich die kinetische Energie der baroklinen Welle durch die latente Wärme etwas verstärkte,<br />
reagierte die Schwerewellen-Energie wesentlich empfindlicher auf die Konvektion.<br />
(a)<br />
(b)<br />
Abb. 40.2: Zeitreihe der (links) kinetischen Energie der baroklinen Wellen und (rechts) Energie der Schwerewellen,<br />
je aus der feuchten (durchgezogene Linie) und der trockenen (gestrichelte Linie) WRF-Simulation.<br />
Eine Parametrisierung, bestehend aus drei<br />
Elementen, wurde getestet, um die diagnostizierte<br />
Schwerewellen-Energie zu quantifizieren.<br />
Sie berücksichtigt die Abstrahlung, die<br />
mit dem Strahlstrom (e para<br />
jet<br />
), der Front (e para<br />
front )<br />
sowie der Konvektion (e para<br />
conv) zusammenhängen<br />
(Abb. 40.3). Die mit diesen Prozessen verbundenen<br />
ageostrophischen balancierten Strömungskomponenten<br />
wurden analytisch abgeschätzt<br />
und den abgestrahlten unbalancierten<br />
Komponenten proportional gesetzt. Diese aus<br />
der großskaligen Strömung, nach Glättung über<br />
500 km, stammende Lagrangesche Windtendenz,<br />
Frontogenesefunktion und latente Heizung<br />
gestatten eine zufriedenstellende Interpretation<br />
der gemittelten Energie der kleinerskaligen<br />
Schwerewellen. Insbesondere ist hervorzuheben,<br />
dass zur energetisch aktivsten Zeit zwischen<br />
Tag 10 und 20, wenn die barokline Welle<br />
bricht, die wesentlichen Beiträge aus der Frontdynamik<br />
und Konvektion kommen.<br />
Diese Untersuchung liefert eine empirische<br />
Zuordnung der auftretenden Strukturen und<br />
Energien von Trägheitsschwerewellen zu bestimmten<br />
Phasen des Lebenszyklus einer baroklinen<br />
Welle. Zwar basieren die getroffenen<br />
Aussagen auf nur zwei WRF-Simulationen,<br />
Abb. 40.3: Zeitreihe der diagnostizierten und parametrisierten<br />
Schwerewellenenergie aus dem feuchten<br />
WRF-Lauf. Die mit zwei Methoden diagnostizierte<br />
Energie der Trägheitsschwerewellen ist mit den<br />
durchgezogenen und gepunkteten Linien angezeigt.<br />
Die Parametrisierung (e para<br />
jet<br />
+ e para<br />
front + epara conv, gestrichelt)<br />
ist zusammen mit der Summe aus Strahlstromund<br />
Front-Term (e para<br />
jet<br />
+ e para<br />
front , Strich-Punkt-Linie)<br />
sowie dem Strahlstrom-Term alleine (e para<br />
jet<br />
, Strich-<br />
Dreifachpunkt-Linie) gezeigt.<br />
doch ergeben sie eine schlüssige Interpretation der Daten und eine neue Parametrisierung, die für<br />
die quantitative Auswertung von Modellsimulationen und Beobachtungskampagnen genutzt werden<br />
kann.<br />
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