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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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42 Geschichtete Turbulenz in der oberen Troposphäre<br />

(S. Brune, E. Becker, U. Schaefer-Rolffs)<br />

Die Anregung nichtorographischer Schwerewellen lässt sich statistisch als Teil der Energiekaskade<br />

in den Mesoskalen (horizontale Wellenlänge kleiner als etwa 500 km) der Troposphäre auffassen.<br />

Am IAP haben wir daher in den zurückliegenden Jahren die mesoskalige Dynamik der Troposphäre<br />

mithilfe des spektralen Energiebudgets untersucht. Dabei stand die Frage im Vordergrund,<br />

durch welche Prozesse der mesoskalige Ast des Energiespektrums in der oberen Troposphäre mit<br />

dem bekannten exponentiellen −5/3-Abfall bezüglich der horizontalen Wellenzahl bestimmt ist.<br />

Dazu wurde das KMCM mit sehr hoher horizontaler Auflösung (spektraler Abbruch bei einer<br />

Wellenlänge von 120 km, entsprechend einem Gitterabstand von 40 km) verwendet und diese mit<br />

einer sehr hohen sowie mit einer konventionellen vertikalen Auflösung (Schichtabstände von etwa<br />

0,25 bzw. 1 km von der Grenzschicht bis in die Stratosphäre) kombiniert. Beide Modellversionen<br />

sind bezüglich aller übrigen Modellparameter, insbesondere der Schichtenverteilung in der<br />

Grenzschicht, identisch. Im Vergleich zu früheren Anwendungen wurde hier die nichtlineare Horizontaldiffusion<br />

gemäß Smagorinsky mit einer neuen, spannungstensorbasierten Hyperdiffusion, die<br />

lediglich auf die allerkleinsten Skalen wirkt und den Energiesatz erfüllt, ergänzt.<br />

Abb. 42.1: Globale Spektren der kinetischen Energie für die obere (a, b) und mittlere Troposphäre (c,<br />

d) bezüglich der dimensionslosen totalen Wellenzahl n. Die entsprechenden Wellenlängen sind in der oberen<br />

Bildlegende angegeben. Die linken bzw. rechten Teilbilder entsprechen der Simulation mit sehr hoher<br />

bzw. konventioneller vertikaler Auflösung (siehe Text). Die grauen Kurven geben das totale Energiespektrum<br />

an, welches sich aus divergenzfreiem und rotationsfreiem Anteil (gepunktete und gestrichene Linien)<br />

zusammensetzt. Die dünnen schwarzen Striche geben die Steigungen für das −3- bzw. −5/3-Gesetz an.<br />

Abb. 42.1 zeigt die Energiespektren für die obere und untere Troposphäre für beide Simulationen.<br />

Offenbar wird in der oberen Troposphäre (ca. 220 bzw. 230 hPa) der Übergang von einem<br />

durch die Enstrophiekaskade bestimmten −3-Gesetz zu einem −5/3-Gesetz in den Mesoskalen für<br />

beide vertikale Auflösungen simuliert. Allerdings liegt der Knick im Spektrum im konventionellen<br />

Fall bei kleineren Wellenzahlen. Auch wird dann das −5/3-Verhalten vom divergenzfreien Anteil<br />

des horizontalen Strömungsfeldes dominiert (gestrichene Linien), während dieser Anteil bei feinerer<br />

vertikaler Auflösung dem −3-Gesetz folgt und der Knick im Spektrum durch die rotationsfreien<br />

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