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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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43 Tracer-Transport und Mischungsentropie im Spektralmodell<br />

(M. Schlutow, E. Becker)<br />

Die konsistente Modellierung von Transportprozessen in der Atmosphäre ist von entscheidender<br />

Bedeutung für das ganzheitliche Verständnis klimawirksamer Effekte. So wird der Treibhauseffekt<br />

hauptsächlich von variierenden Wasserdampf- und CO 2 -Konzentrationen bestimmt. Beide Luftbeimengungen<br />

haben Quellen und Senken in unterschiedlichsten Breiten und Höhen. Der Transport<br />

durch Advektion und Diffusion zwischen diesen Quellen und Senken beeinflusst maßgeblich die spezifischen<br />

Verteilungen. Die involvierten Zeitskalen können dabei sehr verschieden ausfallen. Während<br />

in der Troposphäre CO 2 schnell gemischt wird und sich eine einheitliche Verteilung ausbildet,<br />

gelangt es nur sehr langsam durch die innertropische Konvergenzzone und die Brewer-Dobson-<br />

Zirkulation in die Stratosphäre. Um den Anforderungen dieses sensiblen Systems zu genügen,<br />

muss bei der numerischen Lösung der Transportgleichung für Tracer in globalen Klimamodellen<br />

die „physikalische Konsistenz“ im Vordergrund stehen. Dazu gehört, dass das numerische Lösungsverfahren<br />

massenerhaltend ist.<br />

Abb. 43.1: Massenmischungsverhältnis eines Tracers (blau) und Windfeld (Pfeile) während des<br />

Benchmark-Experiments. Nach 4 Simulationstagen sollten End- und Anfangsverteilung gleich sein. Die<br />

Differenz aus beiden entspricht dem numerischen Fehler.<br />

Falls die Dynamik im Modell mit dem Spektralverfahren gelöst wird, sollte die Umsetzung<br />

des Tracer-Transportes auch spektral erfolgen. Denn nur eine einheitliche Behandlung des Gesamtgleichungssystems<br />

kann in sich konsistente Ergebnisse für Dynamik und Tracer liefern. Spektralmodelle<br />

neigen zu Aliasing-Fehlern, welche negative Massenmischungsverhältnisse verursachen<br />

können. Da dies grob unphysikalisch ist, wurde eine neue logarithmische Abbildungsfunktion eingeführt,<br />

die positiv definite Massenmischungsverhältnisse garantiert. Die numerische Behandlung<br />

dieser Abbildungsfunktion ist nicht länger massenerhaltend. Deshalb wurde eine neue Massenkorrektur<br />

implementiert, welche kaum Rechenaufwand benötigt und nur einen kleinen Einfluss auf<br />

den physikalischen Transport hat. Sie multipliziert den gewichteten Quotienten aus der Gesamtmasse<br />

des Tracers und der erwarteten Masse mit dem Mischungsverhältnis an jedem Punkt im<br />

Raum. Die Wichtung erfolgt über einen Kontrollparameter, der den Einfluss der Massenkorrektur<br />

auf den Transport beeinflusst. Da die Inverse der Abbildungsfunktion eine Exponentialfunktion<br />

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