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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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zur Mesosphäre, d. h. in dem Bereich, der für die Filterung der Schwerewellen verantwortlich ist.<br />

Die Zunahme der Ostwinde (negative Trends) unterhalb<br />

von 76 km im Juli motiviert uns, die Schwerewellenaktivität in 10<br />

88 km<br />

den Höhen oberhalb des Maximums des Sommerjets auf mögliche<br />

0<br />

Trends zu untersuchen. In Abb. 24.3 ist die langzeitige<br />

a = 0.61 (R=0,66)<br />

-10<br />

Variation von Schwerewellen mit Perioden von 3 – 6 h für die 10<br />

84 km<br />

Höhen 80, 84 und 88 km dargestellt. Die Regressionsgeraden<br />

0<br />

sind signifikant mit > 99% für 88 km und für 84 km mit dem<br />

-10<br />

a = 0.68 (R=0,59)<br />

höchstem Korrelationskoeffizienten bzw. mit > 95% für 80 km.<br />

80 km a = -0.53 (R=0,39)<br />

10<br />

In allen hier gezeigten Höhen sind die Trends positiv, d. h. ,<br />

0<br />

sie weisen auf eine zunehmende Schwerewellenaktivität hin.<br />

-10<br />

Eine mögliche Erklärung der positiven Schwerewellentrends<br />

zwischen 80 und 88 km bei zunehmenden Ostwinden<br />

10<br />

76 km a = -0.61 (R=0,58)<br />

0<br />

unterhalb von 76 km besteht in der selektiven Filterung der<br />

-10<br />

Schwerewellen durch den Hintergrundwind, d. h. , die Zunahme<br />

der Ostwinde ist mit einer Zunahme der sich ostwärts gegen<br />

10<br />

a = -1.07 (R=0,74)<br />

den Grundstrom ausbreitenden Schwerewellen verbunden, die<br />

0<br />

-10<br />

im Sommer dominieren. Wenn wir die Stärke des sommerlichen<br />

72 km<br />

Windjets, der in allen hier ausgewerteten Jahren Mitte Juli bei 1990 1995 2000 2005 <strong>2010</strong><br />

ca. 74 – 75 km auftrat, als Hinweis für die Änderung des Windfeldes<br />

von der Stratosphäre bis zur Mesosphäre als Erklärung Regressionskoeffizienten des Zonal-<br />

Abb. 24.2: Zeitreihen und lineare<br />

der Schwerewellenvariationen ansehen, dann erwarten wir auch winds nach Abzug der mittleren in<br />

einen Zusammenhang in den Jahr-zu-Jahr-Variationen beider Juliusruh gemessenen Winde für den<br />

Parameter.<br />

Monat Juli.<br />

90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12<br />

Du (m/sec)<br />

40<br />

20<br />

at 88 km60<br />

B =1.8 ; R=0.86 (99%)<br />

GW activity (m2/s2)<br />

at 84 km<br />

0<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

40<br />

20<br />

at 80 km60<br />

0<br />

B =1.46 ; R=0.88 (99%)<br />

B =0.77; R=0.52 (95%)<br />

90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12<br />

year<br />

Abb. 24.3: Schwerewellentrends<br />

in 80, 84 und 88 km.<br />

(+) U max (m/s)<br />

~75 km (westward)<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

-70<br />

Juliusruh MF radar - mean July<br />

1998 2000 2002 2004 2006 2008 <strong>2010</strong> 2012<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

(/) mean GW - kinetic energy<br />

(m/s)**2 at 80 km<br />

Abb. 24.4: Variation der Schwerewellen in<br />

80 km (rot) und des Windjets in ca. 75 km<br />

(blau) im Juli (1998 – <strong>2011</strong>).<br />

In Abb. 24.4 wird die Variation der Schwerewellenaktivität in 80 km (rote Linie) zusammen<br />

mit dem Maximum des Zonalwindes im Sommer bei ca. 74 – 75 km (blaue Linie) für die Jahre<br />

von 1998 bis <strong>2011</strong> gezeigt. Beide Variationen sind in Antiphase und zeigen eine klare Korrelation<br />

zwischen dem Sommerjet und der Schwerewellenaktivität. Sie bestätigen die statistisch gefundene<br />

Relation zwischen zunehmender Schwerewellenaktivität bei zunehmendem Ostwind unterhalb von<br />

80 km. Dies motiviert daher die weitere gemeinsame Untersuchung von Wind- und Schwerewellentrends.<br />

Zukünftige Arbeiten sind vor allem auf die Untersuchung von Schwerewellenvariationen zu<br />

anderen Jahreszeiten und in polaren Breiten auf Basis der Windmessungen in Andenes gerichtet.<br />

Mögliche Erklärungen der hier gezeigten Schwerewellentrends, z. B. durch Zunahme der extratropischen<br />

Schwerewellen in der Tropo- und Stratosphäre bzw. durch die Wirkung der globalen<br />

Erwärmung auf die Zirkulation, sind Gegenstand der Zusammenarbeit mit Modellierungsarbeiten<br />

zur atmosphärischen Zirkulation.<br />

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