17.01.2014 Aufrufe

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abb. 10.4: Temperaturtrends (in K/Dekade) in der nördlichen Mesopausenregion für Juli, berechnet mit<br />

LIMA. Die Trends gelten für die Zeiträume 1979–1997 und 1997–2009. Diese LIMA-Simulation berücksichtigt<br />

ECMWF-Trends plus CO 2 - und O 3 -Trends (siehe auch Kap. 1).<br />

Neben der Höhe der NLC haben wir auch das Trendverhalten von Häufigkeit und Helligkeit<br />

dieser Wolken untersucht. Hierfür existieren allerdings Messreihen erst seit Beginn des Satellitenzeitalters<br />

Ende der 70er Jahre. Jede NLC besitzt eine orts- und zeitabhängige Helligkeit, die als<br />

Rückstreusignal oder Albedo quantifiziert wird. Führt man eine Mindesthelligkeit ein, so ergibt<br />

die saisonale Mittelung der Albedo über alle modellierten NLC jeweils einen Wert für die Jahre<br />

1961–2009. Diese lassen sich mit Satellitendaten (SBUV, Solar Backscatter in the Ultraviolet) aus<br />

den Jahren 1979–2006 vergleichen, siehe Abb. 10.5. Wir sehen einen deutlichen Trend, der sowohl in<br />

den Satelliten- als auch Modelldaten zu finden ist. Die beobachtete Breitenabhängigkeit des Trends<br />

wird von LIMA/Eis gut wiedergegeben. Während des letzten Jahrzehnts (1997–2008) scheint<br />

der Helligkeitstrend abzubrechen.<br />

Grundsätzlich zeigt sich in den<br />

Helligkeitsänderungen ein mit zunehmender<br />

Breite immer stärker<br />

werdendes Solarzyklus-Signal, was<br />

die Bestimmung der Jahre einer<br />

Trendumkehr (ca. 1979 und 1997)<br />

erschwert. Trotz allem beobachten<br />

wir auch bei der NLC-Helligkeit<br />

einen nichtmonotonen Trend. Ursache<br />

hierfür sind die in Abb. 10.3<br />

markierten Perioden von Abkühlung<br />

und Erwärmung, die wiederum<br />

maßgeblich von der zeitlichen<br />

Entwicklung des stratosphärischen<br />

Ozons beeinflusst werden.<br />

Wir fassen zusammen: Leuchtende<br />

Nachtwolken sind ein gut<br />

messbarer Indikator für Klimatrends<br />

in der oberen Atmosphäre,<br />

weil sie sehr empfindlich auf Temperaturänderungen<br />

reagieren. Der<br />

Abb. 10.5: Vergleich der saisonal gemittelten Albedo bzw. Helligkeit<br />

der NLC aus LIMA/Eis (Linie) und Satellitenbeobachtungen<br />

mit SBUV (Symbole) aus DeLand (2007). Die Daten entstammen<br />

aus folgenden Breitenbändern: 56–64 ◦ N (rot), 64–74 ◦ N (grün) und<br />

74–82 ◦ N (blau). Die LIMA/Eis-Daten sind als ein Fit dargestellt,<br />

der eine multiple lineare Regression mit einem linearen Trend, die<br />

solare Aktivität Lyman-α (untere rote Kurve) und die Variation<br />

von Ozon (untere blaue Kurve) verwendet.<br />

Prozess dieser Wechselwirkung ist allerdings bis heute nicht vollständig verstanden. Insbesondere<br />

die Aussage, dass die Höhe der NLC seit mehr als 100 Jahren als konstant gilt, ist noch nicht<br />

zufriedenstellend erklärt.<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!