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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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12 Eigenschaften von Eisteilchen in leuchtenden Nachtwolken<br />

(G. Baumgarten, J. Fiedler, P. Hoffmann, N. Kaifler, F.-J. Lübken, G. von Cossart)<br />

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Abb. 12.1: NLC-Beobachtung über der Forschungsstation<br />

ALOMAR durch das CIPS-<br />

Kamerasystem auf einem amerikanischen<br />

Forschungssatelliten. Während des Überflugs<br />

konnte ein horizontal strukturiertes NLC-<br />

Feld beobachtet werden. Die Wolkenbänder<br />

haben einen Abstand von ca. 50 km. Anhand<br />

der Radarbeobachtungen des Windes (grauer<br />

Pfeil) wird eine Trajektorie der Wolkenpartikel<br />

bestimmt (gestrichelte Kurve).<br />

Die Kenntnis der Eigenschaften von Eisteilchen in<br />

NLC ist aus verschiedenen Gründen wichtig. So bestimmt<br />

die Größe und die Anzahl der Teilchen die<br />

mit der Wolke transportierte Wassermenge. Andererseits<br />

bestimmt die Teilchengröße auch die Fallgeschwindigkeit<br />

der Eisteilchen, und damit die Zeit in<br />

der die Eisteilchen wachsen können. Neben diesen für<br />

die Wolkenphysik entscheidenden Effekten bestimmt<br />

die Teilchengröße aber auch die optischen Eigenschaften<br />

der Wolken. Dies machen sich Lidar- und Satelliteninstrumente<br />

zunutze und vermessen so, durch<br />

Beobachtung der Wolken mit verschiedenen Farben<br />

bzw. unter verschiedenen Streuwinkeln, die Teilchengröße.<br />

Da die Instrumente nicht nur ein einziges Teilchen<br />

bzw. wenige zehn Teilchen, sondern mindestens<br />

10 14 Partikel gleichzeitig beobachten, müssen noch Eigenschaften<br />

des Ensembles von Teilchen berücksichtigt<br />

werden. Hierzu gehört z. B. die Breite der Größenverteilung<br />

innerhalb des Streuvolumens oder die<br />

mittlere Form und Orientierung der Teilchen. Aufgrund<br />

der großen Anzahl von Partikeln im Streuvolumen<br />

bleibt neben einem Einfluss der Teilchenform<br />

hauptsächlich ein Einfluss der Breite der Größenverteilung<br />

übrig. Das ALOMAR RMR-Lidar ist weltweit<br />

das einzige Instrument, welches die Breite der Größenverteilung<br />

routinemäßig bestimmt. Daher werden<br />

unsere Beobachtungen für die Analyse verschiedener<br />

Instrumente verwendet, um die Bestimmung der Teilchengröße<br />

durch diese zu verbessern. Erst wenn die<br />

Eigenschaften der Eisteilchen richtig berücksichtigt<br />

sind, ist es möglich, die Beobachtungen unterschiedlicher<br />

Satelliteninstrumente zu kombinieren. Neu an<br />

dieser Kombination von Lidar- und Satellitenmessungen<br />

ist, dass sich die unterschiedlichen Messmethoden<br />

ergänzen und somit Informationen über die räumliche<br />

Struktur und zeitliche Entwicklung abgeleitet werden können. Bislang wurden Messreihen der<br />

einzelnen Instrumente kombiniert, um die Konsistenz der Beobachtungen zu prüfen bzw. die Algorithmen<br />

und Analysemethoden zu verbessern. Nachdem der Algorithmus zur Bestimmung der<br />

Teilchengröße des CIPS (Cloud Imaging and Particle Size) Instruments an Bord des NASA AIM<br />

(Aeronomy of Ice in the Mesosphere) Satelliten durch Informationen aus den Lidarbeobachtungen<br />

verbessert wurde, konnten die unterschiedlichen Beobachtungen konsistent kombiniert werden. In<br />

Abb. 12.1 ist eine Satellitenmessung über der Forschungsstation ALOMAR gezeigt. Hierbei interessiert<br />

uns besonders die Frage, ob die Wellensignaturen durch die Advektion horizontaler Strukturen<br />

oder durch schnelle Änderungen der Teilcheneigenschaften entstehen. Das CIPS Instrument wurde<br />

zum Vergleich mit dem Lidar gewählt, da CIPS eine hohe räumliche Auflösung bei gleichzeitig<br />

großem Sichtfeld hat. Ein Fall von gemeinsamen Lidar- und Satellitenmessungen einer starken NLC<br />

wurde im Detail untersucht, um die Ausbreitung der Strukturen genauer zu verstehen (Abb. 12.2).<br />

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