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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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Teil einer Experimentsequenz. Die gesamte Messdauer betrug dabei 28 Stunden. Während dieser<br />

Zeit konnten 1397 Meteorkopfechos detektiert werden. Stellt man die Geschwindigkeit der Meteore<br />

in einem Histogramm (Abb. 28.2) dar, so ist die Klasse, in der die charakteristische Geminidengeschwindigkeit<br />

(33,5 kms −1 ) liegt, besonders auffällig. Mit MAARSY kann man auch Aussagen über<br />

den sporadischen Meteorhintergrund treffen. Die Meteore mit hoher Geschwindigkeit haben ihren<br />

Ursprung vorwiegend in der Apex-Quelle. Die Meteore der Apex-Quelle bewegen sich auf einem<br />

Orbit entgegen der Erdbewegung. Dadurch erreichen diese Meteore diese hohen Geschwindigkeiten.<br />

1<br />

Will man die Ergebnisse von MAARSY<br />

60 °<br />

und dem Standardmeteorradar vergleichen,<br />

stellt man die Meteor-Aktivitäts-<br />

0.8<br />

30 °<br />

0.6 karten gegenüber. Das Standardmeteorradar<br />

detektiert die Schweife der Me-<br />

0 °<br />

60 ° 120 ° 180 ° 240 ° 300 °<br />

0.4<br />

teore, Meteortrajektorien sind nicht zugänglich.<br />

Mit einer statistischen Metho-<br />

−30 ° 0.2<br />

−60 ° de kann man die möglichen Meteortrajektorien<br />

eines Meteorschweifes ausrech-<br />

0<br />

right ascension<br />

nen und Aussagen über den Ursprung<br />

1 der Meteore treffen. Für MAARSY<br />

60 °<br />

kann jedem einzelnen Meteor eine Trajektorie<br />

zugeordnet werden, ein statis-<br />

0.8<br />

30 °<br />

0.6 tisches Verfahren ist hier nicht notwendig.<br />

In Abb. 28.3 sind die Akti-<br />

0 °<br />

60 ° 120 ° 180 ° 240 ° 300 °<br />

0.4<br />

vitätskarten des Standardmeteorradars<br />

−30 ° 0.2 und von MAARSY für den Zeitraum<br />

−60 ° 07. 12. – 20. 12. <strong>2010</strong> dargestellt. Auf beiden<br />

Karten ist der Geminiden-Radiant<br />

0<br />

right ascension<br />

Abb. 28.3: Aktivitätskarte vom Standardmeteorradar (Rektaszension 112 ◦ , Deklination 33 ◦ )<br />

(oben) und MAARSY (unten).<br />

eindeutig sichtbar. Während das Standardmeteorradar<br />

weiträumige Bereiche<br />

mit Meteoraktivität zeigt, können auf der Aktivitätskarte des MAARSY-Radars viele einzelne<br />

declination<br />

declination<br />

intensity / arbitrary units<br />

intensity / arbitrary units<br />

Punkte ausgemacht werden. Das liegt an <strong>2010</strong> zwei Dingen:<br />

Erstens ist die messbare Meteorrate von MAARSY<br />

Datum<br />

aufgrund des kleineren Strahlvolumens geringer.<br />

Zweitens erzeugt die statistische Methode zur Erstellung<br />

von Meteorradiantenkarten von Standard-<br />

Mittel<br />

04.12. 07.12. 10.12. 13.12. 16.12.<br />

0.25<br />

meteorradardaten ein diffuses Rauschen für alle<br />

anderen Meteorradianten nahe des Ursprungs<br />

0.2<br />

der Geminiden. Zum Vergleich mit bereits publizierten<br />

Meteormassenflüssen, die im Bereich von 0.1<br />

0.15<br />

1 – 100 Tonnen pro Tag liegen, wurde der Meteormassenfluss<br />

der Geminiden untersucht. Dazu wurde 0.05<br />

eine effektive Sammelfläche für das Standardmeteorradar<br />

in Andenes bestimmt. In Abb. 28.4 ist der Me-<br />

249 252 255 258 261 264<br />

0<br />

teorfluss für den Zeitraum dargestellt, in dem das<br />

solare Länge / ◦<br />

Standardmeteorradar signifikante Meteoraktivität<br />

aus dem Geminidenradiant feststellt. Abb. 28.4: Meteorfluss der Geminiden des<br />

Abbildung Zur Zeit1: des Meteorfluss zugehörig zum Geminiden Radiant, dazu ein gleitender<br />

Geminidenmaximums detektiert das Standardme-<br />

Jahres <strong>2010</strong> in Andenes.<br />

Mittelwert<br />

teorradar einen Meteorfluss von 5 Meteoren pro Quadratkilometer und Tag (0,2 Meteore/km 2 /h).<br />

In einer früheren Arbeit wurde für ein ähnliches Meteorradar in Collm die mittlere Masse der detektierten<br />

Geminiden bestimmt. Verwendet man nun diese mittlere Masse, so erreichen die Geminiden<br />

einen Meteormasseneintrag in die Erdatmosphäre von 640 kg pro Tag.<br />

Meteorfluss /(km 2 h) −1<br />

90

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