17.01.2014 Aufrufe

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Frequenzen durch erhöhte Werte der spektralen Leistungsdichte hervor. Die starken Neutralgasdichtefluktuationen<br />

wurden im Höhenbereich zwischen ∼67 – 93 km gemessen, während die kleinskaligeren<br />

Strukturen in den geladenen Spezies von 82 – 99 km Höhe beobachtet wurden, obwohl nur<br />

im Höhenbereich zwischen ∼86 – 89 km sehr starke Fluktuationen bei noch kleineren räumlichen<br />

Skalen gemessen wurden.<br />

Abb. 30.2: Zweidimensionale Spektren, die sogenannten Global-Wavelet-Spektren, die aus den höhenaufgelösten<br />

Spektren von Abb. 30.1 bei ca. 87 km Höhe herausgenommen wurden.<br />

Zur quantitativen Analyse wurden in einem ersten Schritt die Spektren von Neutralgasdichtefluktuationen<br />

mit theoretischen Spektren aus der Turbulenztheorie verglichen, woraus schlussendlich<br />

turbulente Energiedissipationsraten abgeleitet wurden.<br />

Abb. 30.2 zeigt zweidimensionale Leistungsdichtespektren, die aus den zuvor gezeigten in Höhe<br />

(oder Flugzeit) bzw. Frequenz (oder räumliche Skala) aufgelösten Spektren herausgenommen wurden.<br />

Das linke Spektrum zeigt die spektrale Leistungsdichte von Neutralgasdichtefluktuationen (in<br />

schwarz) sowie das dazugehörende theoretische Modell (in blau). Die spektrale Leistungsdichte der<br />

gemessenen kleinskaligen Strukturen ändert sich in diesem Fall von großen zu kleinen Skalen um 6<br />

Größenordnungen und ist von 1 km bis zu 20 m (50 Hz in Raketendomäne) zu sehen. Der Vergleich<br />

von Beobachtung und Theorie ergibt hier eine turbulente Dissipationsrate von 56 mW/kg.<br />

Abb. 30.3: Ergebnisse von Schmidtzahlmessungen<br />

während der ECOMA-Kampagne im<br />

Jahr <strong>2010</strong>.<br />

In einem zweiten Schritt wurden die Spektren<br />

von Dichtefluktuationen geladener Spezies mit theoretischen<br />

Spektren, bei denen die Schmidtzahl der<br />

einzige verbleibende freie Parameter ist, verglichen.<br />

Daraus wird schlussendlich die Schmidtzahl abgeleitet.<br />

Die zwei rechten Spektren in Abb. 30.2 zeigen<br />

den Vergleich von Leistungsdichtespektren mit<br />

dem entsprechenden Modell. Auch hier ändert sich<br />

die spektrale Leistungsdichte um 6 Größenordnungen<br />

für die positiven Ionen bzw. die MSP, aber der<br />

dazugehörige Bereich der räumlichen Skala erstreckt<br />

sich nur bis zu 11 m bzw. 9 m. Dieses Analyseverfahren<br />

liefert Schmidtzahlen Sc = 3 für positiv geladene<br />

Ionen und Sc = 24 für geladene Meteorstaubteilchen.<br />

Als Endergebnis zeigt die Abb. 30.3 die zwei Profile<br />

der abgeleiteten Schmidtzahl für jeweils positive<br />

Ionen und Meteorstaubteilchen. Man erkennt, dass<br />

die Schmidtzahl nur in dem Höhenbereich größer als<br />

Eins ist, in dem die stärksten Dichtefluktuationen in<br />

den Plasmaspezies auftreten. Schmidtzahlen in diesem<br />

Wertebereich werden durch MSP mit Radien im Bereich von 1 bis 2 nm erzeugt, was hervorragend<br />

zu Erwartungen an die Partikelgrößen passt, die auf unserem derzeitigen mikrophysikalischen<br />

Verständnis beruhen.<br />

94

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!