Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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Abb. 12.2: Links: Lidarbeobachtung der NLC vor und nach dem Überflug des Satelliten (markiert durch<br />
vertikale Linie). Die Messungen wurden in zwei Bereichen der NLC durchgeführt, die ca. 40 km voneinander<br />
entfernt sind (kreisförmige Markierungen in Abb. 12.1). Das Lidar beobachtet Vertikalbewegungen der<br />
Wolkenschicht mit einer Periode von ca. 20 Minuten sowie eine Doppelschicht. Rechts: Zum Vergleich mit<br />
den Satellitendaten wird das Lidarsignal vertikal integriert und anhand der Advektion durch den Wind in die<br />
räumliche Dimension umgerechnet. Hierzu werden Radar-Windmessungen genutzt. Die CIPS-Messungen<br />
entlang der Trajektorie der Luftpakete werden mittels optischer Modellrechnungen unter Berücksichtigung<br />
der Teilcheneigenschaften in vergleichbare Signale umgerechnet (grüne und blaue Kurve).<br />
Zum Zeitpunkt des Überflugs stimmen die Beobachtungen sehr gut überein, aber bereits nach wenigen<br />
10 Minuten stimmen die Signale, trotz Berücksichtigung der Advektion, nicht mehr überein.<br />
In Abb. 12.3 sind die von beiden Instrumenten bestimmten Teilcheneigenschaften gezeigt. Hierbei<br />
ist zu erkennen, dass die vertikal gemittelten Teilcheneigenschaften (grüne und blaue Linie<br />
in Abb. 12.3) auch über längere Zeit übereinstimmen, insbesondere selbst bis eine Stunde nach<br />
dem Überflug, während sich die Signale (grüne und blaue Linie in Abb. 12.2) bereits deutlich<br />
unterscheiden. Dies deutet an, dass sich die Anzahldichte in der Advektionszeit geändert hat,<br />
particle radius [nm]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
time from coincidence (hours)<br />
-1 0 1 2 3<br />
lidar cloud top<br />
lidar cloud bottom<br />
lidar integral<br />
CIPS-North<br />
-200 0 200 400 600<br />
distance from ALOMAR (km)<br />
Abb. 12.3: Vergleich der Lidarbeobachtungen<br />
von Teilchengrößen mit den Satellitenmessungen<br />
im nördlich gelegenen Volumen. Im Verlauf der<br />
Teilchengrößen ist zu erkennen, dass die helle<br />
Wolke südöstlich von ALOMAR nicht durch generell<br />
größere Teilchen verursacht wird, sondern<br />
durch große Eiskristalle an der Wolkenunterkante.<br />
während die vertikal gemittelte Teilchengröße ein<br />
langsamerer Tracer ist und seine Eigenschaften<br />
über längere Zeit erhalten bleiben. Wodurch können<br />
nun diese Änderungen der Teilchenzahl entstehen?<br />
Durch horizontale Divergenzen und Konvergenzen<br />
aufgrund von Schwerewellen können die<br />
Partikel lokal verdichtet werden. Wenn die zur<br />
Kompensation der Horizontalbewegung notwendige<br />
Vertikalbewegung nach oben gerichtet ist, kann<br />
diese dazu führen, dass Teilchen in der Wolke sogar<br />
noch stärker anwachsen können. Ein Indiz hierfür<br />
ist das Anwachsen der Teilchen an der Wolkenunterkante<br />
zwischen 30 und 60 Minuten nach<br />
dem Überflug des Satelliten. Dieses Anwachsen<br />
ist aber anscheinend auf die Wolkenunterkante<br />
begrenzt und wird nur bei höhenaufgelöster Betrachtung<br />
der Wolken und auf horizontalen Skalen<br />
von 100 km sichtbar. Mit der notwendigen hohen<br />
Auflösung können derzeit nur Lidarinstrumente<br />
die Teilcheneigenschaften vermessen.<br />
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