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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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30 Kleinskalige Strukturen in Meteorstaub, Elektronen und Ionen<br />

während der ECOMA-Geminiden-Kampagne <strong>2010</strong><br />

(B. Strelnikov, A. Szewczyk, H. Asmus, H.-J. Heckl, M. Rapp)<br />

Das in Kap. 29 beschriebene ECOMA-Projekt beschäftigt sich vorrangig mit der Vermessung<br />

von Eigenschaften sogenannter Meteorstaubpartikel (MSP). Während der dafür durchgeführten<br />

Höhenforschungsraketenflüge wurden neben Messungen von geladenen MSP auch hochaufgelöste<br />

Messungen von Neutralgasparametern und positiven Ionen vorgenommen. Diese Kombination von<br />

Messungen ermöglicht die Ableitung der Schmidtzahl, welche das Verhältnis der kinematischen<br />

Viskosität zum Diffusionskoeffizienten von geladenen MSP und positiven Ionen ist, und damit<br />

auch die Kopplung eines Tracers an die Neutralgasdynamik beschreibt.<br />

Abb. 30.1: Relative Dichtefluktuationen und dazugehörende<br />

Leistungsdichtespektren für Neutralgas<br />

(oben), positive Ionen (Mitte) und MSP (unten), die<br />

während der ECOMA-Kampagne im Jahr <strong>2010</strong> gemessen<br />

wurden.<br />

Zur Messung von Neutralgasparametern<br />

setzt das IAP ein Ionisationsmanometer, den<br />

CONE-Sensor (CONE = „Combined measurement<br />

of Neutrals and Electrons“), ein, mit dem<br />

die Neutralgasdichte mit sehr hoher räumlicher<br />

Auflösung bestimmt wird. Die hochaufgelösten<br />

Messungen von positiven Ionen sind gemeinsam<br />

mit Kollegen vom FFI in Oslo (Norwegen) und<br />

der Technischen Universität Graz (Österreich)<br />

durch Anwendung einer elektrostatischen Sonde<br />

aufgenommen worden.<br />

In einem ersten Schritt lässt sich aus der<br />

Spektralanalyse kleinskaliger Dichtefluktuationen<br />

die turbulente Energiedissipationsrate ableiten.<br />

Die Ergebnisse von Turbulenzmessungen,<br />

die während des letzten ECOMA-Fluges<br />

am 19. Dezember <strong>2010</strong> gemacht wurden, sind<br />

in Kap. 31 dargestellt. Mit den vorliegenden gemessenen<br />

Werten der turbulenten Energiedissipationsrate<br />

ist es möglich, aus der Spektralanalyse<br />

kleinskaliger Dichtefluktuationen geladener<br />

Teilchen die Schmidtzahl, also das Verhältnis<br />

der kinematischen Viskosität zum Elektronendiffusionskoeffizienten,<br />

zu bestimmen.<br />

Abb. 30.1 zeigt die während des Raketenfluges<br />

am 19. Dezember <strong>2010</strong> gemessenen relativen<br />

Dichtefluktuationen (‚residuals‘) als Funktion<br />

der Flugzeit (bzw. Höhe) sowie das dazugehörende<br />

Leistungsdichtespektrum von Neutralgas,<br />

positiven Ionen und geladenen MSP. Die<br />

Abbildung zeigt, dass während dieses Fluges<br />

auffällige Fluktuationen in allen Spezies beobachtet<br />

wurden. Dabei ist zu beachten, dass die<br />

Neutralgasdichtemessungen auf dem absteigenden<br />

Ast der Raketenflugbahn vorgenommen,<br />

wohingegen die Messungen der geladenen Spezies,<br />

also der MSP und positiven Ionen, während<br />

des Aufstiegs aufgenommen wurden.<br />

Deutlich treten in diesen Spektren die Fluktuationen<br />

mit großen Amplituden bei hohen<br />

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