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Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

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47 Zonalsymmetrische Schwingungen in der Stratopausenregion<br />

(D.H.W. Peters, M. Bügelmayer, A. Gabriel)<br />

Die Amplitude des längenabhängigen Ozons in den Extratropen hat in den 90er Jahren ein<br />

relatives Maximum erreicht. Den signifikanten Einfluss dieses längenabhängigen, stratosphärischen,<br />

3-dimensionalen Ozonfeldes auf die planetare Wellenausbreitung im Winter haben wir mittels Sensitivitätsrechnungen<br />

mit dem MAECHAM5 sowohl in der Strato- und Mesosphäre als auch in der<br />

Abb. 47.1: Höhen-Breiten-Schnitt der Änderung des zonal gemittelten Windes (m/s) bei 60 ◦ N für die<br />

Monate von Oktober bis Januar. Lila Linien umfassen Gebiete mit 90%- und grüne die mit 95%-Signifikanz.<br />

Troposphäre nachgewiesen. In Fortführung und basierend auf den gleichen Modellrechnungen<br />

wurde die Wirkung dieser längenabhängigen Ozonanomalie auf die zeitliche Entwicklung der zonal<br />

symmetrischen Zirkulation in Zusammenarbeit mit der Universität<br />

Wien näher untersucht. In der Abb. 47.1 sind die bestimmten<br />

monatlichen Zonalwindänderungen zwischen den Rechnungen<br />

mit und ohne längenabhängiger Ozonanomalie als Differenz dargestellt.<br />

Wir finden, dass die Änderung des winterlichen zonal gemittelten<br />

Zonalwindes der Nordhemisphäre mit der Zeit zunimmt<br />

und im Dezember und Januar signifikant ist. Die Differenz zwischen<br />

Anomalie- und Kontrolllauf zeigt eine Schwingungsperiode<br />

Abb. 47.2: Mittlerer Verlauf<br />

des Zonalwindes im Kon-<br />

der oberen Stratosphäre, was in Übereinstimmung mit der Vacil-<br />

von etwa 60 Tagen mit einer Amplitude von mehr als 5 m/s in<br />

trolllauf für die Schichten von lationtheorie von Holton und Mass (JAS, 1976 ) ist, in der die<br />

1 hPa (rot) und 100 hPa Wechselwirkung einer planetaren Welle 1 mit dem Grundstrom<br />

(blau) bei 60 ◦ N.<br />

beschrieben wird. In der Abb. 47.2 ist die Entwicklung des zonal<br />

gemittelten Zonalwindes für den Kontrolllauf dargestellt. Die Zunahme des Polarjets in<br />

Abb. 47.3: Mittlerer Verlauf des<br />

Zonalwindes für die Stratopause<br />

(rot, 1 hPa) und für die untere<br />

Stratosphäre (blau, 100 hPa)<br />

und die Änderung der Divergenz<br />

für die Schicht von 1 (lila) und<br />

100 hPa (orange).<br />

der Stratopausenregion vom Herbst zum Winter wird durch das<br />

Modell richtig wiedergegeben. Der Wind in 100 hPa ändert sich<br />

nicht wesentlich. Die Abb. 47.3 zeigt den modellierten Verlauf<br />

der Differenz zwischen Anomalie- und Kontrolllauf sowie die daraus<br />

berechnete Divergenz des Eliassen-Palm (EP) Flusses. In der<br />

100 hPa Schicht ändert sich durch das längenabhängige Ozon der<br />

zonal gemittelte Wind nur gering, aber in der Stratopausenregion<br />

ergeben sich Windänderungen mit einer Amplitude von etwa<br />

10 m/s. Um etwa 2 Wochen versetzt wird durch die welleninduzierte<br />

EP-Flussdivergenz in dieser Region der Grundstrom im<br />

November im statistischen Mittel abgebremst und im Dezember<br />

wieder beschleunigt, bevor im Januar erneut eine Abbremsung<br />

einsetzt. Eine weitere Untersuchung der einzelnen Modellsimulationen<br />

zeigt verstärkte Windschwankungen in den Modellrechnungen<br />

mit der vorgegebenen Ozonanomalie. Unter Berücksichtigung<br />

des längenabhängigen Ozons der 90er Jahre deutet dies auf die erhöhte interne Variabilität<br />

in der planetaren Welle-Grundstrom-Wechselwirkung hin und soll weiter untersucht werden.<br />

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