17.01.2014 Aufrufe

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

permanenten Januarbedingungen und verschiedenen statischen Mischungslängen (Smagorinsky-<br />

Schema) oder Testfilterparametern (DSM) durchgeführt. Zur Beseitigung kurzperiodischer Einflüsse<br />

wurde über mehrere Tage gemittelt. In Abb. 41.2<br />

sind zwei Läufe mit nichtlinearem Smagorinskyund<br />

DSM-Schema zu sehen. Ersterer kann das<br />

−5/3-Spektrum in den Mesoskalen nicht beschreiben;<br />

stattdessen erreicht die Kurve eher ein Plateau.<br />

Dagegen entwickelt das DSM den gewünschten<br />

−5/3-Verlauf und geht erst ab einer Wellenzahl<br />

größer 100 in einen Bereich spektralen Aliasings<br />

über. Beide Simulationen zeigen dagegen ein<br />

vergleichbares großskaliges Verhalten, z. B. in der<br />

transienten kinetischen Energie, vgl. Abb. 41.3.<br />

In Abb. 41.4 sind DSM-Läufe mit verschiedenen<br />

Testfiltern gezeigt. Das beste Spektrum wird<br />

mit TF 90/90 erzielt. Im Falle von TF 55/65 zeigt<br />

Abb. 41.3: Transiente kinetische Energie in der<br />

die Kurve zunächst das gleiche Verhalten, aber das<br />

Troposphäre für das nichtlineare Smagorinskyspektrale<br />

Aliasing setzt früher ein. Im Falle von<br />

(grau) und DSM-Schema (schwarz).<br />

TF 90/150 wird der betrachtete Bereich zwischen<br />

Testfilter und Auflösungsgrenze und daraus folgend die Mischungslänge zu klein, so dass die Effektivität<br />

der Diffusion nachlässt. Abb. 41.5 zeigt die Verteilung der Energie auf die Rotationsund<br />

Divergenzkomponenten. Der Rotationsanteil dominiert das Spektrum bis zur Abbruchwellenzahl<br />

und zeigt ebenfalls einen Übergang in eine −5/3-Steigung. Diesen Übergang zum Energieträgheitsbereich<br />

im horizontalen Spektrum zeigen gewöhnlich GCMs mit hoher horizontaler und<br />

konventioneller vertikaler Auflösung.<br />

Abb. 41.4: Vergleich verschiedener Testfilter mit<br />

dem dynamischen Modell: TF 55/65 (gepunktet),<br />

TF 90/90 (durchgezogen), TF 90/150 (gestrichelt).<br />

Abb. 41.5: Das dynamische Modell (durchgezogen)<br />

und die Aufteilung der Energie in Rotations-<br />

(gepunktet) und Divergenzkomponenten (gestrichelt)<br />

Insgesamt stellt das DSM eine sinnvolle Erweiterung des KMCM dar. Erstmals ist es gelungen,<br />

eine skaleninvariante Parametrisierung für nichtaufgelöste Makroturbulenz, welches die physikalischen<br />

Erhaltungssätze zusammen mit der Skaleninvarianz befolgt, zu entwickeln und in ein GCM<br />

zu implementieren. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der −5/3-Trägheitsbereich des Energiespektrums<br />

ohne zusätzliche Terme (unphysikalische Hyperdiffusion) simuliert werden kann. Das<br />

Prinzip der dynamischen Bestimmung der Mischungslänge (und somit des Diffusionskoeffizienten)<br />

ist universell und auf weitere Gleichungen der Fluiddynamik anwendbar, deren Kenngrößen<br />

spektral einen Trägheitsbereich aufweisen.<br />

116

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!